PM 144 | 19.12.2012
Über 600.000 Menschen zu Weihnachtsgottesdiensten erwartet

Krippenspiele, Hirtenfeuer, Christvesper

Die Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) erwarten am Heiligabend (24. Dezember) mehr als 600.000 Besucher zu rund 4.400 Christvespern und Krippenspielen. Traditionell werden in allen Gottesdiensten Spenden für die Hilfsaktion „Brot für die Welt“ gesammelt. Eine Auswahl der vielfältigen Angebote bietet der Online-Dienst www.weihnachtsgottesdienste.de.

Im Magdeburger Dom predigt Landesbischöfin Ilse Junkermann am Heiligabend zur Feier der Heiligen Christnacht (23.00 Uhr) sowie im Dom-Remter zum Festgottesdienst (10.00 Uhr) am Ersten Weihnachtsfeiertag. Am Zweiten Weihnachtsfeiertag hält die Landesbischöfin einen Gottesdienst in der Justizvollzugsanstalt „Roter Ochse“ in Halle/Saale.
In Groß Möhringen (Kirchenkreis Stendal) gibt es am Heiligabend (18 Uhr) ein ganz besonderes Krippenspiel. Das Spiel mit dem Titel „Euch ist der Heiland geboren“ beginnt ganz traditionell in der Dorfkirche. Wenn Josef und Maria auf Wanderschaft gehen, ziehen sie aus der Kirche ins Dorf hinaus und mit ihnen die gesamte Gemeinde. Das Krippenspiel wird dann in einem richtigen Stall mit Ochse und Esel fortgesetzt.
Die Evangelische Stadtmission in Halle/Saale lädt am Heiligabend bedürftige Menschen zu einer Weihnachtsfeier mit einem anschließenden Gottesdienst (14.00 Uhr) in den großen Saal der Stadtmission ein.
Die Stadtkirchengemeinde in Lutherstadt Wittenberg lädt zu einem „Hirtenfeuer“ (22.00 Uhr, Reitplatz am Johannes-Runge-Weg) ein, wo die Weihnachtsgeschichte vorgelesen wird.

Hintergrund
Die Anfänge kirchlicher Krippenspiele sind lateinische Wechselgesänge zwischen Josef und den Hirten. Sie gehen zurück ins 9. Jahrhundert. Aus dieser einfachen Inszenierung entwickelten sich Hirtenspiele und parallel Dreikönigsspiele. Der Überlieferung nach geht das erste Krippenspiel auf das Jahr 1223 zurück. Damals stellte angeblich Franz von Assisi im Wald von Greccio mit lebenden Tieren und Menschen das Weihnachtsgeschehen dar. Seitdem förderten die Franziskaner diese Darstellungsform, die sich auch nach der Reformation hielt.
Aus dem 13. Jahrhundert ist ein Weihnachtsspiel aus Benediktbeuern (Bayern) in lateinischer Sprache erhalten. Das Weihnachtsspiel unterscheidet sich vom Krippenspiel vor allem dadurch, dass es weitere Szenen aus der Bibel enthielt wie die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies.

RÜCKFRAGEN

Friedemann Kahl, 0151-59128575

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