PM 33 | 15.04.2009
Veranstaltung mit Gästen aus Uganda: “Die Milch macht`s – die Kehrseite von Agrarsubventionen“
BEI RÜCKFRAGEN
Harald Rohr, 039204/82764Eine Gesprächsrunde zum Thema Agrar-Subventionen findet am Montag (20. April, 19.30 Uhr) im Katharinenhaus (Leibnizstr. 4) in Magdeburg statt. Neben dem Milchbauern Patrick Bharunhanga aus Uganda und Jane Nalunga, Sprecherin einer ugandischen Entwicklungsorganisation, wird Harald Rohr von der Hilfsorganisation „Brot für die Welt“ über die Kehrseite von EU-Subventionen auf Milchprodukte berichten.
Die Europäische Union zahlt seit Januar 2009 wieder Subventionen für Exporte von Milchprodukten. Diese künstlich verbilligten Überschussprodukte vernichten in Afrika die Existenz vieler Milchbauern. „Wir protestieren energisch gegen den Subventionswahnsinn. Diese verhängnisvolle Politik treibt in Afrika ganze Familien in den Ruin, weil ihnen durch die Subventionen die Grundlage ihrer Landwirtschaft zerstört wird“, sagt Harald Rohr von Brot für die Welt.
Hintergrund
Traditionell ermöglicht es die Viehhaltung den Kleinbauern in Entwicklungsländern, ein stetiges Einkommen zu erwirtschaften. Die Kuh wird als Zugtier für den Pflug benutzt, der Kuhdung als natürlicher Dünger für die Felder, die Milch als wertvolles Nahrungsmittel. Zusätzlich erschließt der Verkauf von Milch Einnahmen. Auch sind die Tiere eine Notreserve, die in schwierigen Zeiten veräußert werden kann. Jahrzehntelang wurde in Europa aufgrund der EU-Agrarmarktordnung mehr Milch produziert, als verbraucht werden konnte. Die überschüssigen Milchmengen wurden exportiert, wobei die EU die Differenz zwischen dem EU-Preisniveau und dem Weltmarktpreis durch Subventionen an die Exportunternehmen fast vollständig ausgeglichen hat. Große Mengen an exportierter EU-Pulvermilch und Molkereiprodukten drängten einheimische Milchproduzenten und -verarbeiter in Entwicklungsländern vom Markt. Milchprodukte aus EU-Milchpulver können dort billiger angeboten werden, als sie heimische Bauern kostendeckend herstellen könnten.