PM 36 | 25.04.2009
Verleihung Ehrenamts-Preis "Goldener Kirchturm" an Förderverein St.-Petrus-Kirche in Osmünde
BEI RÜCKFRAGEN
Provinzialpfarrerin Juliane Kleemann, 0174/9484672Der Ehrenamts-Preis "Goldener Kirchturm" geht in diesem Jahr an den Förderverein zur Rettung der St.-Petrus-Kirche in Osmünde bei Halle. Die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung übergab heute Mittag Axel Noack, Bischof in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), im Rahmen des Jahrestreffens der Förder- und Kirchbauvereine in Magdeburg an die Gewinner. Insgesamt beteiligten sich 35 Fördervereine und Initiativgruppen an der Ausschreibung für den "Goldenen Kirchturm".
"Unsere Kirche ist reich an Kirchengebäuden und es gehört zu den Aufgaben der Gemeinden, diese Gebäude als Räume für Gottesdienste zu erhalten und sie als Zeugnisse des Glaubens zu bewahren", sagt Axel Noack. "Die vielen Ehrenamtlichen entwickeln ein hohes Maß an Kreativität und Gestaltungsfreude. Sei es, dass die Glocken saniert oder sogar neu gegossen werden, sei es bei der Instandsetzung von Orgel oder Turmuhr, sei es die Rettung einer Kirche vor dem totalen Verfall", so Bischof Noack.
Der "Goldener Kirchturm" ist im Jahr 2007 zum ersten Mal verliehen worden. Die Auszeichnung honoriert kreative und beispielgebende Projekte zur Erhaltung und Nutzung von Kirchengebäuden. Der Preis möchte ehrenamtliches Engagement fördern und gelungene Modelle auszeichnen und damit zur Nachahmung empfehlen. Es ist ein Backstein im historischen Format. In den Ziegel sind die Jahreszahl der Auszeichnung und ein stilisierter Kirchturm eingeprägt, der vergoldet ist. Die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung soll zweckgebunden für Restaurierungs- oder Sanierungsarbeiten an dem kirchlichen Gebäude eingesetzt werden, für das sich der jeweilige Preisträger engagiert.
Hintergrund
Im Jahr 1179 kommt es zur ersten schriftlichen Erwähnung der Kirche in Osmünde, die dem heiligen Petrus geweiht ist. Aus dieser Zeit stammt der Ostteil der heutigen Kirche mit Apsis und Chorschiff. Um 1450 wird ein mehrstöckiger Kapellenturm angebaut. Im Dreißigjährigen wird die Kirche mehrfach verwüstet. Durch Blitzschlag brennt die Spitze des großen Turmes ab. Die Bewohner von Osmünde müssen mehrfach das Dorf verlassen. Erste Reparaturen an der Kirche erfolgen bereits währen des Krieges. Ab 1680 kommt es zu einer umfassenden Reparatur der Schäden und einer barocken Umgestaltung. Beide Türme erhalten neue Helme mit geschweiften Giebeln, die Fenster werden vergrößert. Es entsteht eine geschlossene barocke Innenausstattung mit Altar, Kanzel, Taufstein, Patronatslogen und einer reichen Stuckdecke. Um 1970 fortschreitender Verfall: schwere Schäden an Dächern und Mauerwerk, Fenstern und Türen, der Hausschwamm breitet sich im Gebäude aus. Die Glocken können nicht mehr geläutet werden, die Spitze des kleinen Turmes wird abgetragen. 1986 stürzt der große Turm ein. Unter den Trümmern werden die Glocken, die Turmuhr und die Windkammer der Orgel verschüttet. 1992 Beginn der Sicherung und Instandsetzung der Kirche. Der Förderverein zur Erhaltung der Kirche Osmünde e.V. wurde im Jahr 1993 gegründet.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.kirche-osmuende.de