26.01.2021
20.000 Euro für Wunderslebener Pyramidenkanzelaltar
Bonn/Wundersleben (epd). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz stellt 20.000 Euro für die Bonifatiuskirche in Wundersleben im Landkreis Sömmerda zur Verfügung.
Die aus zahlreichen Spenden stammende Summe sei für Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten am Pyramidenkanzelaltar gedacht, teilte die Stiftung am Montag in Bonn mit. Das evangelische Gotteshaus gehöre zu den mehr als 500 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung mit Hilfe von Spenden und den Mitteln aus der Lotterie GlücksSpirale in den vergangenen drei Jahrzehnten allein in Thüringen fördern konnte.
Das Kirchengebäude stamme vermutlich aus dem frühen 18. Jahrhundert. Bei dem Gotteshaus handele es sich um einen schlichten verputzten Saalbau mit einem quadratischen Chorturm. Hohe Rundbogenfenster gliedern die Fassade. Vor allem ihre außergewöhnliche Ausstattung, insbesondere ihr Kanzelaltar und die dahinter liegende Vorhangmalerei macht die Kirche aus Sicht der Stiftung zu einem Kleinod. Dazu zähle auch die weitgehend originale volkstümliche Bemalung mit neutestamentarischen Szenen an den Brüstungen der zweigeschossigen Emporen, die den Raum dreiseitig umlaufen. Eine mit Wolken und Engelsköpfen bemalte Holztonnendecke überspannt den Raum.
Den reich beschnitzten und etwa acht Meter hohen Kanzelaltar datieren die Denkmalschützer in das Jahr 1720. Seine recht seltene Form gehe auf ein nicht mehr erhaltenes Altarwerk in der Weimarer Schlosskapelle zurück. Die Palmsäulen wiesen auf den Palmenorden der 1617 in der Klassikerstadt gegründeten Fruchtbringenden Gesellschaft, der ersten deutschen "Sprachakademie", hin.
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