22.11.2022
Evangelische Allianz beklagt mangelnde Religionsfreiheit in Katar
Bad Blankenburg (epd). Zum Start der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar hat die Evangelische Allianz Deutschland eine Debatte über die Religionsfreiheit in dem Land und anderen islamischen Staaten gefordert.
Ausländer könnten ihren Glauben dort nur bedingt frei leben, erklärte die christliche Einheitsbewegung am Montag im thüringischen Bad Blankenburg. Zudem würden missionarische Aktivitäten oder Religionswechsel stark sanktioniert.
Viele der Arbeitsmigranten, etwa aus den Philippinen, seien Christen, fügte die Allianz hinzu. Sie könnten zwar eine der neuen Kirchen im separaten „Mesaymeer Religionskomplex“ vor den Toren Dohas besuchen. Diese würden jedoch staatlich überwacht. Seit September 2020 seien religiöse Versammlungen außerhalb des Komplexes verboten, offiziell aus Corona- und Sicherheitsgründen.
Die Akzeptanz von Christen ende bei der Konversion vom Islam zum Christentum, kritisierte der Dachverband weiter: „Wenn Katari Christen werden, droht sowohl seitens ihrer Familie, als auch vom Staat schwerste Verfolgung, von Diskriminierung über Jobverlust bis zu Zwangsheirat oder Scheidung und Ehrenmord.“
Auch Arbeitsmigranten mit muslimischem Hintergrund, die Christen werden, müssten mit massiven Konsequenzen rechnen, fügte die Allianz hinzu: „Sie werden von ihren Arbeitskollegen drangsaliert, müssen den Verlust ihrer Arbeit und Ausweisung fürchten.“
Die 1846 in London gegründete Evangelische Allianz ist eine der ältesten christlichen Bewegungen für die Einheit der Christen. In Deutschland hat sie ihren Sitz in Bad Blankenburg (Thüringen).
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