08.01.2024
Haseloff und Triegel besuchen Naumburger Dom
Naumburg (epd). Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat am Samstag den Naumburger Dom besucht und den im Dezember zurückgekehrten Cranach-Triegel-Altar besichtigt.
Begleitet wurde er vom Leipziger Maler Michael Triegel, der den Mittelteil des während der Reformation schwer beschädigten Altaraufsatzes vor zwei Jahren neu geschaffen hatte.
In besonderer Weise seien in den Kirchen die Glaubens- und die Kunstgeschichte miteinander verknüpft, sagte Haseloff laut Redemanuskript: „Jede Generation bringt sich in ihnen auf je eigene Weise zum Ausdruck.“ Dafür sei das Cranach-Triegel-Retabel ein sehr gelungener Ausdruck.
Der Altaraufsatz im Westchor des Domes ist umstritten. Er wurde im Juli 2022 nach rund 480 Jahren wieder aufgestellt. Die beiden Außenflügel des Retabels wurden zwischen 1517 und 1519 von Lucas Cranach dem Älteren (1472-1553) geschaffen.
Kritik kam insbesondere vom Internationalen Rat für Denkmalpflege Icomos, der im Auftrag der Unesco Welterbestätten begutachtet. Demnach soll der Altar die Sichtachsen auf die zwölf Stifterfiguren im Westchor verdecken. Auch über eine mögliche Aberkennung des 2018 verliehenen Unesco-Welterbetitels für den Dom wurde diskutiert.
Vor diesem Hintergrund hatten die Domstifter den Altaraufsatz auf Reisen geschickt. Anfang Dezember kehrte er in den Dom zurück und soll erneut bis Juli 2025 im Westchor präsentiert werden.
„Dem Unesco-Welterbezentrum ist dafür zu danken, dass es mit diesem Zeitraum die Gelegenheit für eine abschließende Bewertung der Aufstellung des Altarretabels im Westchor des Naumburger Doms eröffnet“, sagte Haseloff.
epd-Nachrichten und Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Sie dienen hier ausschließlich der persönlichen Information. Jede weitergehende Nutzung, insbesondere ihre Vervielfältigung, Veröffentlichung oder Speicherung in Datenbanken sowie jegliche gewerbliche Nutzung oder Weitergabe an Dritte ist nur mit Genehmigung der Verkaufsleitung von epd (verkauf@epd.de) gestattet.