02.03.2020
Oberbürgermeister dringt auf Aufnahme von Kindern aus Griechenland
Potsdam (epd). Angesichts der Tausenden Flüchtlinge an der türkisch-griechischen Grenze dringt Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) erneut auf eine Aufnahme unbegleiteter Minderjähriger aus dem EU-Land.
Man müsse den Flüchtlingskindern unter 14 Jahren, die ohne Eltern in Griechenland untergebracht sind, sofort helfen, erklärte Schubert, dessen Stadt Teil des Bündnisses "Seebrücke" ist, am Sonntag in Potsdam. "Durch die Grenzöffnung der Türkei in Richtung Griechenland droht die Lage in Griechenland zu eskalieren", warnte Schubert. Er forderte, 500 Flüchtlingskinder nach Deutschland zu holen.
Dem Bündnis "Seebrücke" gehören nach eigenen Angaben 140 deutsche Städte und Kommunen an, die sich bereiterklären, mehr Flüchtlinge aufzunehmen, als ihnen bislang zugewiesen werden. Das Bundesinnenministerium hatte ihre Forderung abgelehnt mit der Begründung, dass der Bund und nicht einzelne Kommunen für Aufnahmeentscheidungen zuständig ist. Im März soll es nach Angaben der Stadt Potsdam ein Treffen von Vertretern des Bündnisses und des Bundesinnenministeriums geben. Ein zunächst für Januar geplantes Treffen hatte nicht stattgefunden.
Schubert reiste in den vergangenen Tagen in einer Delegation von "Seebrücke" und Evangelischer Kirche in Deutschland (EKD) nach Athen und ins überfüllte Flüchtlingslager Moria auf der Insel Lesbos. "Was wir auf den griechischen Inseln erlebt haben, gleicht einer Schande für Europa", sagte Schubert.
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