15.08.2019
Schau "Maria zwischen den Konfessionen" in Wittenberg endet | Stiftungsdirektor Rhein: Ausstellung war ein Wagnis

Wittenberg (epd). Nach rund vier Monaten schließt die Sonderausstellung "Verehrt. Geliebt. Vergessen. Maria zwischen den Konfessionen" im Augusteum in Wittenberg. Bis Sonntag haben Besucher noch einmal Gelegenheit, die seit Mitte April laufende Schau zu besichtigen, wie die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt in Wittenberg mitteilte.

Die Finissage wird am Wochenende auch mit mehreren Veranstaltungen gefeiert.

Stiftungsdirektor Stefan Rhein sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Die Ausstellung war ein Wagnis." Dass die Schau in der Lutherstadt, die Gottesmutter Maria in den Mittelpunkt gerückt habe, habe auch Reibungsfläche geboten. Es sei die erste Ausstellung gewesen, die sich dem Verhältnis zwischen Luther und Maria gewidmet habe. Dabei sei es auch um den Umgang der Konfessionen mit Maria gegangen, mit einer ökumenischen Botschaft: "Maria trennt nicht, sie kann die Konfessionen auch verbinden."

Rhein sagte, mit der Ausstellung seien auch neue Besuchergruppen erschlossen worden: So kamen viele katholische Reisegruppen aus ganz Deutschland. Ein Besuchermagnet wie vorangegangene Ausstellungen im Augusteum war die Schau mit bislang 5.000 Besuchern indes nicht. Stiftungsdirektor Rhein führte dies zum einen auf das neue Thema zurück, aber auch auf sinkende Touristenzahlen nach dem großen 500. Reformationsjubiläum insgesamt. "Der Luthertourismus ist nach 2017 weniger geworden." Mit der Dekade zum Reformationsjubiläum seien die Besucherzahlen langsam angeschwollen und hätten einen unheimlichen Schwung gebracht. Rhein sagte: "Jetzt sind wir aber in einer Delle, wie alle Lutherorte."

Zugleich kündigte Rhein an, künftig den asiatischen Markt stärker in den Blick zu nehmen. So würden besonders viele Gäste aus Südkorea kommen. Auf diese Besucher wolle man sich einstellen, so Rhein. Bisher habe man vor allem US-Amerikaner und Kanadier berücksichtigt. Zudem steige die Nachfrage nach Bildungsangeboten, die gut angenommen würden.

Den Auftakt zum Finissage-Wochenende bildet am Donnerstag ein Konzert des Athesinus Consort Berlin. Am Freitag wird im Amphitheater am Lutherhaus das Theater Provinz Kosmos aus Dessau das Stück "Rosie träumt" aufführen. Zudem wird am Donnerstag ein Workshop "Marias Farbenlehre" für Kinder angeboten.

Am letzten Ausstellungstag, am Sonntag, wird Ausstellungskuratorin Katja Schneider zusammen mit Ulrike Brinkmann, der Kuratorin der Korrespondenzausstellung im Wittenberger Schloss "Zwischen Liebe und Verzweiflung. Maria in der Moderne - von Chagall bis Kollwitz" der Stiftung Christliche Kunst, ausgewählte Bildszenen unter kunsthistorischen Aspekten für Interessierte erläutern.

Präsentiert wurden in der Sonderausstellung mehr als 100 kunst- und kulturhistorische Exponate aus 50 nationalen und internationalen Sammlungen auf 650 Quadratmetern Ausstellungsfläche, darunter elf Schnitzplastiken aus der Sammlung Emil Bührle in Zürich sowie zahlreiche Tafelgemälde, Drucke und Handschriften.

epd-Nachrichten und Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Sie dienen hier ausschließlich der persönlichen Information. Jede weitergehende Nutzung, insbesondere ihre Vervielfältigung, Veröffentlichung oder Speicherung in Datenbanken sowie jegliche gewerbliche Nutzung oder Weitergabe an Dritte ist nur mit Genehmigung der Verkaufsleitung von epd (verkauf@epd.de) gestattet.


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar