Leonore Holstein und Brundhilde Wulff-Woesten, die „Grünen Damen“ aus Quedlinburg

Manchmal werden Leonore Holstein und Brunhilde Wulff-Woesten gefragt, ob sie von den Grünen kommen.

Dann lächeln die beiden in ihren hellgrünen Kitteln und schütteln den Kopf. „Nein, mit der Partei haben wir nichts zu tun.“ Die beiden Seniorinnen, 74 und 69 Jahre alt, arbeiten ehrenamtlich im Harzklinikum Quedlinburg für die „Evangelische Krankenhaus-Hilfe“ als Grüne Damen.

Sie besuchen Patientinnen und Patienten auf Station, immer dort, wo gerade Bedarf ist. Sie beginnen ein Gespräch, hören zu, holen aus der Cafeteria auch mal die Zeitung oder eine neue Zahnpastatube, sind einfach da.

Manchmal sind Patienten zunächst skeptisch, zurückhaltend. Sie kennen die beiden ja nicht. Aber oft bricht das Eis schnell. „Und dann setzt man sich, hört zu, lässt sich erzählen aus dem Leben, von der Krankheit, von der Familie“, sagt Leonore Holstein. „Und manchmal lachen wir auch zusammen.“

Viele Patienten haben ein großes Bedürfnis zu reden, ergänzt Brundhilde Wulff-Woesten: „Sie fragen auch, unterliegen Sie der Schweigepflicht? Und dann erzählen sie Sachen, die sie Angehörigen nicht erzählen, also wo sie wirklich mal ihr Herz ausschütten.“

Nach dem Dienst im Krankenhaus sei sie schon oft erschöpft und dankbar, nach Hause gehen zu können: „Da wird einem bewusst, wie gut es einem geht.“ Manchmal sehe man als Grüne Dame schon viel Elend. „Ich habe so viel Gutes in meinem Leben erfahren, das möchte ich zurückgeben. Meine Zeit verschenken an andere“, sagt Brundhilde Wulff-Woesten.

Und es komme viel von den Patienten zurück, finden die beiden Grünen Damen: „Wenn man die Menschen lächeln sieht, wenn man ein Leuchten sieht in ihren Augen, das ist für uns dann ein schöner Erfolg.“


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