Viola Berwig-Holtzhauer, Friedhofsverwalterin in Wernigerode

„Ich bin ein fröhlicher und optimistischer Mensch, weil ich mich bei Gott geborgen weiß.“

Viola Berwig-Holtzhauer ist Friedhofsverwalterin auf dem Theobaldifriedhof in Wernigerode. Kein bloßes Amt sei das für sie, sondern „eine Aufgabe, bei der ich Menschen in ganz schwierigen Situationen begleiten darf.“ Das sei nicht immer einfach. „Manche Situation bringt mich schon an eine Grenze. Aber ich bekomme oft so viel Dankbarkeit zurück, dass ich sagen kann: Ja, das ist der richtige (Arbeits)Platz für mich.“

Mit den Angehörigen die Grabstelle aussuchen, Absprachen mit Bestattern und Steinmetzen, viel Papierkram. Die Arbeit auf dem Friedhof ist vielseitig. Im Durchschnitt gibt es jeden Tag eine Beisetzung. Und an manchen Tagen klingelt das Telefon ohne Unterlass. Viola Berwig-Holtzhauer beantwortet dann Terminanfragen, berät Menschen, die ihre letzten Dinge regeln wollen – und hört immer häufiger einfach zu, wenn jemand etwas loswerden möchte.

Jeder Tag sei anders, sagt die Friedhofsverwalterin. Manchmal verschließt sie selbst die Urnengruft, trägt die Blumen und Gestecke nach einer Trauerfeier zur Grabstelle.

Ihr Lieblingsplatz in Wernigerode? Eine Bank in der Liebfrauenkirche, mit Blick auf das Altarbild mit der Kreuzigungsszene. Alle Figuren sind recht dunkel dargestellt, nur Jesus ist heller. „Und je länger ich auf dieses Bild geschaut habe, umso heller ist Jesus geworden. Das hat mich sehr berührt.“


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