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14.04.2025
"Bleibet hier und wachet mit mir"

„Bleibet hier und wachet mit mir.“ So wird in den Passionsgottesdiensten in dieser Woche immer wieder gesungen werden. Und um die ganze Welt zieht in vielen Sprachen der Gesang aus Taize mit der Fortsetzung „wachet und betet“.

„Bleibt hier und wacht mit mir“ ist eines der bekanntesten Jesusworte aus der Passionsgeschichte.

So bittet Jesus seine Freunde in der Stunde, in der er mit Gott ringt, ob er seinen schweren Weg bis ans Kreuz gehen soll.

Wer von Ihnen mit so einer Bitte schon einmal konfrontiert wurde, der weiß, wie ernst sie ist. An einem Sterbebett sitzen und der Sterbende bittet, ihn nicht allein zu lassen. Da werden doch alle Kräfte mobilisiert, um nicht einzuschlafen. Um wach zu bleiben, dem Freund, der Schwester an der Seite zu sein. So schwer, wie das ist. Und was machen die Jünger Jesu, seine engsten Freunde? Sie schlafen ein. Dreimal weckt sie Jesus und bittet sie erneut, wach zu bleiben, aber die Müdigkeit ist größer. Sie schlafen wieder ein.

Als Kind fand ich die Jünger treulos. Heute bin ich gnädiger. Treu einem Menschen bis zum letzten Atemzug zur Seite zu stehen, das ist harte Arbeit für Körper und Seele. Ich habe hohe Achtung vor den Menschen, die das in den Krankenhäusern und Hospizen, in den Altersheimen und zu Hause tun.

Das ist das größte Geschenk, das man einen lieben Menschen am Ende seines Lebens machen kann. An der Seite sein und zu wachen und zu beten. Dass die Jünger es nicht schaffen, zeigt uns heute auch ganz nüchtern, dass zur Nachfolge Jesu eben auch Durchhaltevermögen gehört. Das kostet Kraft.

Die Kraft dazu wünsche ich ihnen im Zusammenleben mit der Familie und den Freunden.

Pfarrerin Renate Höppner aus Magdeburg


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