13.04.2025
Palmsonntag
Es ist über 40 Jahre her.
Mein Mann war Teil einer kleinen Delegation des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR. Sie besuchten vier Wochen lang evangelische Gemeinden in China.
Eine sehr besondere Reise, in einer Zeit, in der nicht zu ahnen war, dass es später einfach so möglich sein könnte, China als Tourist zu besuchen.
Aus einer Gemeinde brachte mir mein Mann etwas mit.
Von einem Künstler, der biblische Geschichten mit Scherenschnitten erzählte.
Traumhafte filigrane Scherenschnitte.
Der eindrücklichste von ihnen ist für mich der vom Einzug Jesu in Jerusalem.
Diese Geschichte wird heute in allen Gottesdiensten als Evangelium gelesen.
Jesus zieht auf einem Esel in Jerusalem ein.
Alle jubeln ihm zu und feiern ihn als künftigen König in Israel.
Keine fünf Tage später schreien die gleichen Menschen „Kreuzige ihn“ .
Der chinesische Scherenschnitt vom Einzug zeigt direkt Jesus von vorn.
Wie er durch ein Tor frontal auf den Betrachter zureitet.
Links und rechts vom Tor ist kein Platz, sich vorbeizuschummeln.
An Jesus komm ich nicht vorbei, wenn ich diesen Scherenschnitt anschaue.
Nein, an Jesus kommen wir in dieser Karwoche nicht vorbei.
Wenn wir zu Ostern fröhlich seine Auferstehung feiern wollen.
Wir hören am Gründonnerstag vom letzten Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern.
Am Karfreitag von seinem Tod am Kreuz,
und zu Ostern feiern wir Auferstehung Jesu.
Es ist gut, dass zu erinnern im christlichen Abendland.
meint
Pfarrerin Renate Höppner aus Magdeburg