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13.04.2022
Der liebevolle Blick

Nur mit einem liebevollen Blick auf die Welt hält man dieser stand, nur damit hat frau Kraft, sie zu gestalten. Das ist das Fazit, das die polnische Literaturnobelpreisträgerin Olga Togarshuk in ihrem Buch „Übungen im Fremdsein“ zieht. Diese Haltung kenne ich auch. Es ist, was auch Jesus getan hat und was mich seit meiner Kindheit prägt. Er, der Zimmermannssohn, behielt in seinem Leben als Wanderprediger und dann auf dem leidvollen Weg ans Kreuz immer diesen liebevollen Blick, die Hoffnung darauf, dass Menschen nicht weiter hassen und morden, dass sie einander Nächste sein können, dass es ihnen möglich ist, Böses mit Gutem zu besiegen. Das brachte ihm Unverständnis und Spott ein, auch, als er am Kreuz hing. „Spinner“, dachten die Umstehenden, „Du wolltest anderen helfen und kannst dir nun selber nicht helfen“.

Bis heute werden viele als weltfremde Spinner ausgelacht, die trotz aller Katastrophen einen liebevollen Blick auf die Welt behalten. Klimaschützerinnen. Seenotretter. Momentan hin und wieder auch die unzähligen Hilfskräfte, die bis zur Erschöpfung Flüchtlinge aus der Ukraine empfangen und versuchen, sie so gut wie möglich unterzubringen.  Pädagoginnen, die den heimatlos gewordenen Kindern Freude, Spaß und Bildung gegen Bilder und Geräusche des Krieges anbieten. Sie alle hat Jesus gepriesen für ihren sanften Mut und gesagt: Glücklich sind die Sanftmütigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen. 

Einen guten Tag mit sanftem Mut wünscht Ihnen Pfarrerin Gabriele Herbst aus Magdeburg


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