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06.01.2025
Die Weisen aus dem Morgenland

„Da schau!“ sagt Caspar.

„Wo genau?“ fragt Melchior.

„Schau Richtung Jupiter, aber ein bisschen weiter rechts.“

Melchior schaut angestrengt. Seine Augen sind in letzter Zeit nicht mehr so gut.

Balthasar mit seinen Adleraugen hatte den Stern als erster gesehen und Caspar gezeigt. „Da, ein neuer heller Stern! Direkt im Sternbild Fische.“

„Und? Hast du ihn?“ fragt Caspar

„Ich glaube ja.“ nickt Melchior. „Aber was ist das?“

Noch lange stehen die drei da und schauen in den Himmel. Saturn und Jupiter scheinen zu einem Stern zu verschmelzen.

Später sitzen die drei beisammen. „Jupiter ist der Königsstern.“ sagt Caspar. Und Melchior weiß: „Saturn steht für Israel. Also könnte in Judäa ein neuer König geboren worden sein, einer, der Recht und Frieden bringt.“

Und die drei beschließen: Wir reisen hin. Wir schauen uns das genau an. Und sie ziehen los.

Bei ihrer Suche nach Antworten wären sie beinahe dem König Herodes auf den Leim gegangen. Aber sie haben genau hingehört und noch rechtzeitig gemerkt, dass der nur Böses im Schilde führt.

Heute wissen wir, dass sich damals die beiden Planeten Jupiter und Saturn überlagerten. Das konnten die Weisen damals nicht wissen. Und überhaupt:

weise ist ja nicht, wer alles weiß, wie ein Lexikon.

Weise ist, wer genau hinschaut und hinhört - und sich gut überlegt, was zu tun ist.

Das wünsche ich uns. Dass wir genau hinschauen und hinhören, was passiert in unserm Land. Dass wir nicht dem Bösen auf den Leim gehen, sondern suchen, was der Himmel sagt und was dem Frieden dient.

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg


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