24.10.2023
Einfach mal offline sein
Ich hatte gerade eine Woche Urlaub, allein in den Bergen.
Zeit für mich und für viel Lesen, spazieren gehen und einfach Berge gucken.
Ich habe endlich mal wieder die Evangelien einfach so hintereinander gelesen wie einen Roman und war erschüttert darüber, wie Jesus eigentlich immer im Gang war, immer mit Menschen zusammen, immer im Gespräch mit den unterschiedlichsten Typen.
Wie hat er das nur ausgehalten?
Zweimal, so erzählt es der Evangelist Matthäus, war er allein. Einmal war er 40 Tage lang in der Wüste, dann wieder ging er allein beten – kurz vor seiner Hinrichtung.
So Zeiten braucht man einfach. Allein sein, sich sortieren.
Im Urlaub habe ich auch ab und zu einfach den Stecker gezogen.
Mich hingesetzt und in die Berge geschaut oder oben auf dem Berg über die Berge bis hin zu den schneebedeckten Gipfeln.
Abends habe ich mir eine Decke umgelegt und die Sterne bewundert.
Zuhause ist es viel zu hell dafür.
Einfach mal offline sein und Kraft tanken.
Als mein Mann noch lebte sagte er manchmal zu mir, wenn ich hektisch wurde:
Komm, wir machen Garten gucken.
Dann saßen wir, manchmal nur 5 Minuten und haben uns an unserem Garten erfreut und erfrischt ging es danach weiter.
Einfach mal offline sein – das tut der Seele gut, gerade mitten im Alltag
meint
Pfarrerin Renate Höppner aus Magdeburg