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25.09.2024
Klartext bitte!

„Die Kirche müsste mal klar sagen, wo es lang geht“, fordern die einen.

„Kirche sollte sich überhaupt nicht politisch äußern“, meinen die anderen.

Ganz klar hat sich unlängst die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland positioniert: Ein Pfarrer, der für eine rechtsextremistische Partei kandidiert, darf nicht länger auf der Kanzel stehen. Und ein Christ, der menschenverachtende Sätze von sich gibt und Stammtischparolen nachplappert, kann keine Leitungsaufgabe in einer Kirchengemeinde übernehmen, auch nicht ehrenamtlich.

Diese Klarheit gefällt nicht allen. Mir schon.

Denn mein Glaube steht für bestimmte Inhalte: Er steht für die Bewahrung der Schöpfung, für einen Frieden in Gerechtigkeit. Er steht nicht für Volk und Vaterland, sondern für einen Gott, der Menschen liebevoll anschaut und ihnen Würde verleiht, unabhängig von der Hautfarbe und der Herkunft. Es ist ein Glaube, der Barmherzigkeit lebt, der da ist für Menschen, die Gewalt erfahren, die Not leiden und Hilfe brauchen.

All das hat für mich nicht vordergründig mit Politik zu tun, sondern mit der Bibel. Und wenn es Parteien gibt, die genau diese Werte, die in der Bibel aufleuchten, auch vertreten, dann stehe ich gerne an ihrer Seite. Weil mein Glaube mich dazu motiviert, mein Gewissen mich fordert und klare Worte nötig sind.

Hans-Jürgen Kant von der Evangelischen Kirche in Halle.


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