05.07.2024
Lichtblicke verschenken
Es ist Mittagszeit, und ich bin zum ersten Mal in dieser Kantine. Die Tafel draußen verspricht die Wahl zwischen zwei Gerichten. Drin sitzen schon einige, ich stelle mich am Tresen an.
Als ich an der Reihe bin, blickt mich ein freundliches Männergesicht mit Basecap an: „Na, Meine? Was wollmern essen?“. „Ähhh…“ Ich bin kurz sprachlos. Barocke Umgangsform, denke ich.“ Ähh… ich nehme die Nudeln.“
Na… damit bin ich wohl in die Kantinen-Gemeinde aufgenommen.
Während ich esse, gehen die kleinen Small-Talk-Späße am Tresen weiter. Hier bedient also ein Naumburger Original.
Weil mich das Original mit seiner barrierefreien guten Laune irgendwie beeindruckt und sich die Kantine allmählich leert, spreche ich ihn an. Er erzählt über seine Pläne, die er mit der Kantine hat, vom Umbau und wie man Sauerbraten zubereitet. Die Soße müsse ich morgen unbedingt probieren, denn die koche er selbst nach eigenem Rezept.
In jedem Wort ist spürbar, wie hier einer seinen Beruf liebt und wie er den Kunden nicht nur Aromen schenkt, sondern mit seiner Heiterkeit auch einen Lichtblick.
„Es gibt nichts Besseres, als dass ein Mensch fröhlich ist in seiner Arbeit.“ heißt es in der Bibel und den Beleg dafür, den kann man in dieser Kantine täglich schmecken und erleben.
Ein fröhliches Mittagessen heute wünscht Ihnen Pfarrerin Christina Lang, Ev. Kirchengemeinde Naumburg
