24.10.2018
Lieblingsgeschichte
Früher wurde ich oft gefragt, was findest du nur an Jesus?
Was hat der denn gemacht, dass Menschen nach so vielen Jahren noch an ihn glauben und sich nach ihm nennen?
Wenn ich wenig Zeit zum Gespräch hatte erzählte ich diese Geschichte:
Zur Zeit Jesu gab es ein eindeutiges Gebot.
Eine Frau, die Ehebruch beging, war zu steinigen, ohne Gerichtsverhandlung.
Für den beteiligten Mann gab es kein solches Gebot.
Die Frommen, die Jesus loswerden wollten, hatten eine Idee.
Wenn wir Jesus dabei erwischen, dass er unsere Gebote nicht ernst nimmt, dann haben wir ihn.
Also bringen sie eine Frau zu Jesus.
Sie war ihrem Mann untreu geworden.
Erst beachtet Jesus die Männer, die die Frau zu ihm gebracht haben, gar nicht.
Dann blickt Jesus auf und sagt: Wer von euch allen ohne Sünde und Schuld ist, der werfe den ersten Stein!
Das Wunder passiert: Die frommen Männer, die Jesus los werden wollen sind auf einmal ehrlich sich selbst gegenüber und stellen fest, wir sind wohl auch nicht ohne Schuld.
Einer nach dem anderen geht.
Dann ist Jesus mit der Frau allein.
Jesus sagt nicht: Ach, einmal ist keinmal oder ist doch nicht so schlimm.
Nein, denn schlimm ist es, andere zu enttäuschen, zu hintergehen, zu lügen, untreu zu sein – all das gefährdet immer wieder unser Zusammenleben.
Jesus sagt: Gehe und sündige hinfort nicht mehr.
Sie bekommt die eine Chance, die ihr Leben rettet.
Das ist eine wundervolle Geschichte - auch für uns heute erzählt.
Sie hat viele Seiten: Sie bewahrt uns vor Hochmut. Sie macht uns Mut, zu eigenen Fehlern zu stehen. Sie soll uns Kraft geben, Fehler nicht zu wiederholen.
Fragen Sie heute doch einmal einen Christen, was findest du an Jesus?
Ich bin gespannt, was Sie für Antworten bekommen
Pfarrerin Renate Höppner aus Magdeburg