Angedacht, MDR, Radio, Radio-Andacht, Radio-Andachten, Radioandacht, Radioandachten,

08.01.2025
Pray

„Nein, ich bin nicht fromm.“ sagt Irina, und streift den Ärmel wieder runter. Eben hat sie mir ihr neues Tattoo gezeigt. Sie muss noch vorsichtig sein, es eincremen und vor Sonnenlicht schützen. Aber das geht ja jetzt im Januar ganz leicht.

Ganz schwer ging es Irina nach dem 20. Dezember. Immer wieder musste sie an die Bilder von Magdeburg denken. An die Menschen, die dort auf dem Weihnachtsmarkt ums Leben kamen oder furchtbar verletzt worden sind.

Sie fühlt sich selbst zutiefst verletzt. Magdeburg ist doch ihre Stadt. Hier ist sie aufgewachsen, in die Schule gegangen und hat sich auch hier verliebt. Sie lebt gerne hier.

Aber dann das. Das tut ihr so weh.

In einem Magdeburger Studio hat sie sich ein Tattoo stechen lassen. Das gab es kostenlos. Aber Irina hätte es auch bezahlt. Dann wird sie eben etwas spenden für die Opfer. Und Irina sagt, „Es tut mir so gut, jeden Tag auf mein neues Tattoo zu schauen. Das heilt meine Seele und nimmt mir den Schmerz.“

Ihr Tattoo zeigt das Magdeburger Stadtwappen. Die Burgtürme, das Stadttor, die Magd mit dem Kranz in der rechten Hand. So wie jeder es kennt. Aber auf der Stadtmauer steht ganz groß PRAY. Wobei das geöffnete Stadttor das A bildet.

PRAY for Magdeburg – betet für Magdeburg!

Das Attentat wird eine bleibende Wunde in der Stadt sein. Sie wird verheilen, aber die Narbe wird bleiben. So wie Irinas Tattoo; ein Leben lang. Aber es zeigt nicht den Schrecken, sondern die Hoffnung.

In der Bibel heißt es: Suchet der Stadt Bestes und betet für sie. Dazu muss man nicht fromm sein. Dazu muss man nur guten Willens sein. Lasst uns das Beste suchen, für uns und unser Land. PRAY!

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg 


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar