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16.05.2024
Ruhestand

Seit mehr als zwei Monaten bin ich im Ruhestand. Nach 42 Dienstjahren und gemäß den entsprechenden gesetzlichen Grundlagen bekomme ich nun Geld und arbeite dafür … nicht mehr. Auf die Frage, wie es mir damit gehe, antworte ich aktuell und wahrheitsgemäß: Ich weiß es noch nicht! Zu sehr hat über mehr als vier Jahrzehnte mein Beruf als Pfarrer mein Leben und das meiner Familie bestimmt. Eines aber kann ich schon jetzt sagen: Ich bin dankbar für die Möglichkeit eines Einkommens ohne Arbeit.

In der längsten Zeit der Geschichte hatten dieses Privileg nur wenige Menschen. Und heute ist es weltweit mit Abstand nicht selbstverständlich, im Alter arbeitsfrei zu sein. Es berührt mich jetzt ganz eigentümlich, wenn über die medizinische Versorgung älterer Menschen diskutiert wird. Ab wann lohnt sich welche Operation noch?

In früheren Jahrhunderten galten die Alten als ehrwürdig und wurden um Rat gefragt. Gibt es dafür heute zu viele von uns? Ich nehme mir vor, an solche Themen einstweilen nicht zu denken. Ein neuer Lebensabschnitt hat begonnen. Vermutlich wird die Gesundheit eine wachsende Rolle spielen. Ich will versuchen, angemessen zu leben und was zuvor war, getrost Vergangenheit werden zu lassen. Wie schrecklich ist es, wenn Menschen ungefragt von ihren Lebenserfahrungen berichten. Ach ja, ich danke Gott für jeden Tag. Aber das war schon immer so.

Grauhaarig grüßt aus Dessau

Joachim Liebig


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