10.10.2024
Rüstung tötet auch ohne Krieg
Als die Bundeswehr vor Jahren aus Afghanistan abgezogen wurde, waren viele sehr froh darüber. Einige Offiziere mit hoher Verantwortung aber sagten klar, wir sind nicht fertig mit unserer Aufgabe, da ist noch so viel zu tun. Es waren die Verantwortlichen der Minensuchtruppe. Ihre Aufgabe war es u.a. die Felder der Bauern von Minen zu befreien, damit sie wieder bestellt werden können. Sie mussten abziehen, obwohl so viele Felder noch nicht minenfrei waren. Mit einem der Offiziere habe ich damals reden können. Dieses Gespräch beschäftigt mich bis heute. Er erzählte von den vielen Kindern, denen die Minen das Leben gekostet hat. Und er berichtete von dem Leid, dass die Kinder erlitten, die Arme oder Beine durch die Minen verloren hatten.
Wie schlecht die medizinische Versorgung für sie war und bis heute ist.
Für die Bauern, deren Felder nicht von Minen beräumt werden konnten bedeutet es, kein Getreideanbau, kein Kartoffelanbau. Und so kommen sie doch wieder zum verbotenen Mohnanbau, der auf kleiner Fläche wenigstens das Überleben sichert.
Die Folgen des Krieges verhindern bis heute in Afghanistan die Zukunft für die Bauern.
In wie vielen Konfliktherden und Kriegsgebieten werden auch heute verbotenen Streumunition und Landminen eingesetzt, die noch lange nach Kriegsende Menschen töten können.
Das muss ein Ende haben. Das Verbot von Landminen und Streumunition muss durchgesetzt werden. Sonst sterben weiter so viele unschuldige Menschen. Und Bauern können ihr Land nicht bestellen.
Pfarrerin Renate Höppner aus Magdeburg