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18.10.2019
Träume erfüllen

Quien no ha vista Granada, no ha visto nada!

Wer Granada nicht gesehen hat, hat nichts gesehen. So sprichwörtlich wirbt seit langer Zeit die spanische Stadt für sich.

Granada soll sehr schön sein, eine wunderbar reiche Geschichte.

Ich war noch nie in Granada; habe ich deshalb nichts gesehen?

Von allen Seiten werde ich aufgefordert, jetzt meine Träume zu erfüllen; Kredite seien günstig.

Brauchen meine Träume Kredite?

Was wird aus meinem Traum, wenn er plötzlich Wirklichkeit wird? Werde ich enttäuscht sein?

Träume haben doch deshalb ihre wundersame Wirkung, weil sie eben nicht Realität werden.

Anders als Pläne sind Träume immer unerreichbar.

Träume können Pläne in Gang setzen, aber die harte Wirklichkeit ändert Pläne.

Eine wunderbare Traumgeschichte erzählt die Bibel: Auf der Flucht schläft Jakob ein und träumt von einer Leiter, die bis in den Himmel reicht. Engel steigen auf und ab. Gott selbst spricht zu ihm.

Als er aufwacht, macht Jakob den Stein, auf dem sein Kopf lag, zu einem Altar und nennt in Bethel, Haus Gottes; ein Ort, den es bis heute gibt.

Ein Traum lässt einen Plan entstehen. Wenn es so sein kann, gut so.

Aber keinesfalls bin ich verpflichtet, jetzt und sofort meine Träume Wirklichkeit werden zu lassen.

Ich verpasse nichts, wenn ich einfach nur mein Leben lebe.

Es muss nicht dauernd etwas Traumhaftes sein. 

So gelassen können sich vielleicht Träume einstellen.

Wir haben Kredit bei Gott.

Der Himmel ist offen: in Granada oder Dessau.

Es grüßt

Joachim Liebig


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