Angedacht, MDR, Radio, Radio-Andacht, Radio-Andachten, Radioandacht, Radioandachten,

17.05.2023
Vorwürfe

Wenn etwas nicht so läuft, wie wir das wollen oder und vorstellen, oder die Dinge nicht erledigt werden, obwohl wir davon ausgegangen sind, dass es abgesprochen war, sind wir oft sehr schnell mit Vorwürfen zu Hand: „Ich hab‘ dir doch gesagt, dass du es machen sollst. Warum hast du es denn nicht gemacht?“ Die Konsequenz ist in der Regel, dass die anderen deutlich emotional reagieren und Gründe nennen, warum etwas nicht erledigt worden ist usw..

Zu den Besonderheiten Jesu im Umgang mit seinen Jüngern und Freundinnen zählt, dass er ihnen praktisch keine Vorwürfe macht, sondern sie auf ihre Fehler, auf ihr Versagen, auf ihre Unzuverlässigkeit hinweist, aber keinen Vorwurfston hat. Das ist etwas, was mir beim Lesen und Hören der Geschichten Jesu, wie er durchs Land zieht, deutlich geworden ist. Er durchbricht die Dynamik des gegenseitigen Sich-Vorwürfe-Machens.

Auch wenn sein treuer Fan Petrus oft weit übers Ziel hinausschießt - Jesus traut ihm Leitungsaufgaben zu.

Das ist ganz und gar nicht so, wie wir es unter Menschen oft machen, trägt aber dann dazu bei, dass eine Gemeinschaft tatsächlich entsteht, in der nicht der schnelle Vorwurf zur Hand ist, sondern die gegenseitige Wertschätzung. Den anderen so zu nehmen, wie er ist. O.k., er ist aufbrausend, aber so ist er halt. Heute halte ich ihm das mal nicht vor. Ich will auch so ertragen werden, wie ich bin.Das führt eher zum Ziel. Das öffnet den Himmel – wenigstens ein bisschen

Johann Schneider, evangelischer Regionalbischof aus Halle


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar