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25.07.2017
Zufall?

Heute vor 17 Jahren stürzt kurz nach dem Start in Paris das Überschallflugzeug Concord ab. Alle Passagiere und weitere Menschen sterben. Ich hätte das längt vergessen, wenn nicht kurz darauf ein Mann bei mir angerufen hätte. Er kommt sofort zur Sache. Ich wäre eigentlich in der Maschine gewesen, sagt er. Ein Geschenk. Bevor ich darüber nachdenke, wer solche teuren Geschenke macht, fragt er: War das Gottes Wille oder einfach nur Glück? Was sagen sie als Pfarrer? Ich spüre sehr deutlich, ich kann mich nicht drücken. Gottes Wille, antworte ich. Dachte ich mir, sagt er.
Eine ganze Weile läuft jährlich und anonym eine namhafte Spende auf das Konto unserer Gemeinde. Für soziale Zwecke heißt es nur. Dann endet es. Bis heute weiß ich nicht einmal, ob beides zusammenhängt, erscheint mir aber sehr wahrscheinlich.
Einem Menschen wird völlig überraschend klar, wie gefährdet sein Leben ist. Aus Dankbarkeit für seine Bewahrung spendet er für Menschen in Not.
Als Pfarrer der Gemeinde habe ich mich damals immer gefreut. Als Christ habe ich bis heute ein seltsames Gefühl. Es wirkt wie ein Geschäft, wenn sich Dankbarkeit gegenüber Gott auf dem Konto zeigt.
Gottes Bewahrung braucht kein Geld. Nicht einmal Dankbarkeit erwartet Gott.
Es tut uns gut zu wissen, nichts ist Zufall.
Glück ist wechselhaft. Gottes Bewahrung trägt dauerhaft. Im Leben und im Tod.
Wir können nur nehmen, wie es kommt; dankbar sein für alles Gute.
Dank kann auch zu einer Spende werden.
Ich glaube das.
Aus Dessau grüßt
Joachim Liebig


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