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23.12.2024
Die Post

Und, haben Sie alle beisammen? Alle Geschenke, meine ich. Vielleicht haben Sie manches bestellt und es kommt noch mit der Post. Wussten Sie, dass die Menschen, die uns die Pakete nach Hause bringen, zu der Branche gehören, die den höchsten Krankenstand hat, die meisten Rückenprobleme, die meisten Knochenbrüche? Von 1.000 Beschäftigten fallen 105 jeden Tag aus. Und Thüringen ist trauriger Spitzenreiter unter den Bundesländern. Für diese Menschen ist die Adventszeit die härteste Zeit: Viel Gewicht, immer in Eile, und dann die Treppen, eine Arbeit, die auf die Knochen geht.

Nein, ich will nicht die Päckchen madig machen – die gehören zu Weihnachten wie der Bart zum Weihnachtsmann. Ich möchte nur einmal scharf stellen auf die, die in dieser Zeit, in der wir hoffentlich langsam runterfahren, unterwegs sind, bis an Heiligabend in manchen Stuben schon die Glöckchen zur Bescherung rufen.

Der Dichter Reiner Kunze, der in Greiz zu Hause war, hat Gedichte über die Post geschrieben. Er hat all den Boten ein Denkmal gesetzt – zu Zeiten, als noch richtige Briefe geschrieben wurden und die Winter kälter waren. Ein Gedicht geht so:

Wenn die post

hinters fenster fährt blühn

die eisblumen gelb.

Die Frau, die bei uns jeden Tag mit dem gelben Auto vorfährt, ist immer freundlich. Ich weiß nicht, ob ich sie noch sehe bis morgen. Aber wenn, dann nehme ich mir vor, ihr Danke zu sagen. Dafür braucht es nicht einmal eine Briefmarke.

Einen guten Tag wünscht Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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