16.07.2023
Freundschaftsbändchen
An meinem linken Handgelenk trage ich immer noch das Freundschaftsarmbändchen. Wir haben alle eines bekommen beim Tauffest, unten an der Ilm. Freundschaftsarmbändchen sind kleine Zeichen: Wir gehören zusammen. Wir bleiben verbunden, selbst wenn wir jetzt nicht immer im Doppelpack auftauchen. Mit dem Freundschaftsbändchen hat Pfarrerin Drexel gesagt, ist es so ähnlich wie mit der Taufe. Sie ist ein Symbol: Gott und ich wir gehören zusammen. Wer getauft ist, mit dem geht Gott durch dick und dünn. Ich habe gerne dort mitgefeiert und mich gefreut, dass so viele der Einladung gefolgt sind. Pfarrerin Drexel und Helfer aus der Gemeinde steigen in den Fluss. Der schwarze Talar zieht sich voll Wasser. Hüfthoch geht es hinein. Und nacheinander kommen sieben Personen. Ihre Namen werden genannt. Ein Bibelvers wird vorgelesen, der sie begleiten soll. Dann tauft die Pfarrerin. Im Namen des Vater und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Gott gehört zu dir und du gehörst zu Gott. Und dann musste ich auch ein wenig grinsen. Aus der Sicht des Himmels ist die Taufe doch wohl etwas praktischer als Freundschaftsbändchen. Denn die sind ja normalerweise wechselseitig – und ich fand die Vorstellung lustig, dass Gott im Himmel aussieht wie Wolle Petry. Mal angenommen, er hätte auch von jedem uns ein Bändchen... Der kriegt ja gar kein Hemd mehr über den Arm.
Vielleicht ist es auch eher so: Er hält mich in seiner großen, warmen Hand.
Ja, so möge es sein, wünscht sich Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda
