Augenblick mal, MDR, Radio, Radio-Andacht, Radio-Andachten, Radioandacht, Radioandachten,

26.04.2023
Gott fragt nicht danach

Noch heute träume ich manchmal von meinem Mathe-Abitur. Eindeutige Kategorie: Alptraum. Ich hatte damals riesiges Muffensausen vor dieser Prüfung. Denn Mathe war für mich immer ein Buch mit sieben Siegeln. So saß ich also zitternd und schlotternd vor dem Aufgabenzettel.

Doch dann gab es einen ganz schönen Moment. Als ich mein Pausenbrot auspacken wollte, stand auf dem Butterbrotpapier ein Satz, den meine Mutter heimlich drauf geschrieben hatte: „Der liebe Gott fragt nicht danach!“

Dieser Satz stammt von meiner Großmutter und war ihr persönlicher Mutmacher für schwierige Lebenslagen. Wenn jemand rum jammerte, weil er etwas nicht hinbekam, dann sagte sie: „Der liebe Gott fragt nicht danach!“ Gemeint hat sie damit: „Gott schaut nicht auf deine Schwächen oder Fehler, er liebt dich so wie du bist.“

Ich war so gerührt, als ich diesen Satz auf meinem Pausenbrot gelesen habe. Er hat mich nicht zu einem mathematischen Genie gemacht, aber mir ein bisschen mehr Gelassenheit geschenkt.

Natürlich sind Prüfungsergebnisse wichtig, sie entscheiden über so manchen Berufswunsch. Aber sie entscheiden nicht über das Leben.

Und ganz sicher ist: „Der liebe Gott fragt nicht danach!“ Diese Zuversicht wünsche ich allen Thüringer Schülerinnen und Schülern, die in diesen Tagen ihr Abi schreiben.

Und uns allen einen guten Tag! Cornelia Biesecke aus Eisenach, ev. Kirche.


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar