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04.09.2024
Illegale Migration

Noch hängen die meisten Wahlplakate. Auf einem steht „Illegale Migration stoppen“. Dieser entsetzliche Terrorakt von Solingen hat das Thema noch einmal nach ganz oben gesetzt. „Es reicht. … Wir müssen aufhören, eine naive Einwanderungspolitik zu machen“, meinte CDU-Chef Merz. Und schon geht es nicht nur gegen durchgeknallte Attentäter, sondern es werden gleich alle Migranten unter Generalverdacht gestellt.

Migration hört sich dann an wie eine biblische Plage, die vom Himmel fällt und vor der wir uns schützen müssen. Da werden Etiketten aufgeklebt: Migration = Problem. Aber was ist hinter diesem Etikett? Die christliche Sicht auf die Dinge ist wie ein Etikettenschaber. Kratzen wir die von der Politik aufgeklebten Etiketten weg … kommen Menschen zum Vorschein. Menschen, die unterwegs sind, die es dort, wo sie herkommen, nicht mehr ausgehalten haben. Das muss kein Krieg sein, der sie in die Flucht treibt, das kann auch einfach nur Elend, Hunger und Perspektivlosigkeit sein.

Es geht darum, diese Menschen auflaufen zu lassen, an irgendeinem Zaun, bei einer Grenzkontrolle oder sie im Mittelmeer ertrinken zu lassen.

Meint wirklich jemand, dass sich illegale Migration stoppen lässt, dass sich Menschen in Armut abbringen lassen, um ihr Leben zu laufen? Das nenne ich „naiv“. Wer illegale Migration stoppen will, der müsste an die Ursachen gehen. Das sind nicht mangelnde Grenzkontrollen und zu wenig Zäune. Es sind der Hunger, das Elend, der Klimawandel, für den wir verantwortlich sind. Das sind von Menschen gemachte Probleme.

Wir brauchen eine gerechtere Welt. Dafür müssen wir die Menschen sehen und nicht Etiketten über ihr Elend kleben,

findet Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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