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18.04.2025
Karfreitag

Karfreitag – der stille Feiertag. Es ist der Tag, an dem Jesus von Nazareth gekreuzigt wurde. Gedemütigt, misshandelt, hingerichtet. Ein qualvoller Tod, ein langes Sterben. Sieben Mal äußert sich Jesus vom Kreuz herab. „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“, sagt er. Und am Ende: „Es ist vollbracht.“ Und dann ist da sein Schrei „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Wie viele Millionen Mal haben Menschen in ihrer Not dies schon geschrien oder gebetet. Und wie viele heute am Karfreitag. Wir könnten Fähnchen auf eine Landkarte stecken, wo die Gegenden sind, wo dieser Schrei am häufigsten gen Himmel geht, wo Leben heißt, ums Überleben zu kämpfen: der Sudan, das Mittelmeer, die Ukraine, der Gaza-Streifen … Menschen, die nichts mehr herausbringen als dieses: „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“

Jesus am Kreuz sieht unter sich seine Mutter und daneben einen seiner Jünger. Er sieht, wie entsetzt und traurig sie sind. Da sagt er zu seiner Mutter: „Siehe, dein Sohn.“ Und zu dem Jünger: „Siehe, deine Mutter.“ – Er schweißt diese beiden Menschen zusammen, die zusehen müssen, wie er stirbt. Damit einer für den anderen da ist. Selbst im Angesicht des Todes knüpft Jesus am Netz des Lebens. Der Tod wird da nicht das letzte Worte haben, wo wir die Not anderer wahrnehmen und wahrhaben wollen, was sie ins Elend treibt. So bleiben auch wir auf der Seite des Lebens.

Einen stillen Karfreitag wünscht

Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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