13.03.2023
Oskar im Himmel
Was für eine lange Oscarnacht in Hollywood! Tränen der Rührung, viele Trophäen, viel Applaus. Es gibt so viele Kategorien. Weil so viele mitarbeiten müssen an einem guten Film. Ton, Kostüme, Kamera. Manche Oscars gelten als besonders wichtig: die Regie. Das Drehbuch. Die Hauptdarstellerin…
Nur der Produzent geht leer aus. Es gibt keinen Oscar für den Produzenten. Hat der nichts geleistet? Oder gönnt der einfach den anderen, freut sich am Ende mit an den Erfolgen aller, die an seiner Schöpfung mitgearbeitet haben?
Ungerecht, finde ich.
Wie ist es eigentlich bei dem Film, der unser Leben ist? Dort muss es auch Oscars geben.
Einmal, denke ich, kommt der Tag, an dem das ganze Leben wie in einem Film noch mal vor einem vorüberzieht. Und dann die große, himmlische Oscarparty. Und ich kann die Preise verleihen.
Die weibliche Hauptrolle steht natürlich schon fest.
Beim Soundtrack schwanke ich noch. Was wird meine Lebensmelodie gewesen sein?
Und was war eigentlich der beste Schnitt? Es gab heilsame und schmerzhafte Schnitte. Was gut war, zeigt sich erst zum Schluss.
Eins steht fest: Der Himmel ist ein Fest der Wertschätzung.
Ich weiß nicht, ob es im Himmel einen Oscar für den Produzenten gibt. Aber ich weiß, dass der Produzent auf seinem Stuhl sitzen wird, und er wird glücklich sein und strahlen, und sich freuen am Lob, ein Lob, das nicht nur ihm gilt, sondern allem, was gelungen ist, und was endlich gut gelungen ist, nachdem es lange nicht so aussah.
Das hofft Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda.