10.08.2018
Propheten und der Klimawandel
Sie wurden selten gehört, meistens ignoriert, oft verspottet, manche sogar erschlagen – die Bibel hat viel zu erzählen über Propheten, die vor Unheil gewarnt und zur Umkehr aufgerufen haben. Diese Geschichten lehren uns bis heute, dass wir nicht viel aus ihnen gelernt haben. Vor 30, vor 20 Jahren schon haben Umweltschützer vor den Folgen des Klimawandels gewarnt. Ach was, hieß es, die Suppe wird ja nicht so heiß gegessen wie sie gekocht wird. Stimmt, aber in der anderen Richtung: Die Suppe, die unsere Kinder und Enkel auszulöffeln haben, wird noch heißer sein. In 20, 30 Jahren wird so eine Dürre wie dieser Tage Alltag sein. Wir steuern, verlautet gerade aus dem Potsdamer Klimafolgenforschungsinstitut, auf eine Welt zu, die anders sein wird, als alles, was wir kennen.
Aber na ja, heute soll es schon nicht mehr so heiß werden. Also lachen wir nur weiter über die, die warnen vor den Folgen dieser verantwortungslosen Politik, die dem Ressourcen- und Energieverbrauch viel zu zaghaft Grenzen setzt, und die warnen vor einem Lebensstil, der Mutter Erde einheizt.
Könnte allerdings sein, wir lachen uns tot dabei.
Propheten laufen heute nicht mehr barfuss durch die Lande, sondern melden sich aus Instituten und Umweltverbänden. Sie sind eine Zumutung, damals wie heute, sie verunsichern uns und verderben uns den Spaß. Aber sie zu ignorieren, wäre dumm. Wenn es nämlich so kommt, wie sie prophezeien, wird es zu spät sein, etwas dagegen zu tun.
Sorgen macht sich Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.