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11.08.2018
Schulbeginn

Das war’s dann wieder mit den Ferien, es geht in ein neues Schuljahr. Schule wird überall wieder, wo Kinder die Beine unter den Familientisch stellen, zum beherrschenden Thema. Hast du deine Hausaufgaben gemacht, ist alles eingepackt? Manchmal wird auch über das geredet, was gerade „dran“ ist. Eigentlich gut so. Aber wie oft haben meine Töchter oder mein Sohn dann unvermittelt abgebrochen: „Nein, nein das brauche ich nicht, das wird nicht abgefragt, das will die oder der doch nicht hören, ich brauche nur das, was an der Tafel stand.“ – Pauken, aufsagen, löschen. Ich liefere, was gebraucht wird und passe mich an. Mehr nicht. Mehr geht auch nicht, mehr bringt das Stressfass der Kinder zum Überlaufen.

Ich wünsche mir Schulen, in denen Kinder auch lernen und ermutigt werden und dafür auch Zeit ist, sich am Zustand dieser Welt zu reiben: Dass sie lernen, zu widersprechen, nicht nur das zu schlucken, was ihnen vorgekaut wird. Dass sie selber Fragen stellen und nicht nur beantworten müssen, was abgefragt wird. Dass sie zweifeln, nachbohren.

„Stellt euch nicht dieser Welt gleich“, schreibt der Apostel Paulus an die junge christliche Gemeinde in Rom. Das möchte ich einmal an einer Schultafel stehen sehen. Stellt euch nicht dieser Welt gleich, hinterfragt sie, begehrt auf, notfalls empört euch. In der Schule sollen die Kinder sich nicht klein machen müssen, sondern sollen größer werden. Größer werden wir, wenn wir aufrecht gehen.

Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach


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