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06.08.2023
Von der Buchecker

Wie kann ich glauben, fragt die junge Frau am Telefon. Ich habe es versucht, sagt sie, aber ich komme immer wieder davon ab.

Das geht auch nicht allein, sag ich ihr. Wir alle brauchen Menschen, mit denen wir unseren Glauben entwickeln. Wir brauchen ein Klima, in dem wir wachsen können, Fragen stellen, Erfahrungen machen. Da können wir mal verzweifeln, da ist ein anderer stark für uns.

Mit dem Glauben ist es wie mit einer Buchecker. Die wird vom Wind irgendwohin geblasen. Fällt sie auf guten Waldboden, gibt es ein bisschen Wasser und Sonne, kann da ein mächtiger Baum draus werden.

Jede Buchecker braucht einfach ein passendes Mikroklima.

Keine wächst für sich allein auf Beton und in einem Keller.

Keiner glaubt gut für sich allein. Wir brauchen uns. Viele Abendessen am Küchentisch und lange Spaziergänge mit einer guten Freundin, mit einem Freund, der ebenfalls glaubt und sucht und auf dem Weg ist, gute Musik und im entscheidenden Moment das passende Bild. Das kann in einem Buch sein, oder in einer Kirche hängen. Das kannst du im Radio hören oder von der Nachbarin gesagt bekommen.

Dann kannst du die alten Worte testen, die schon vor hunderten Jahren anderen geholfen haben, zu glauben. In Liedern. In der Bibel. Einfach schmecken, ausprobieren.

So kann der Glaube zarte Würzelchen schlagen. Vertrauen, dass da etwas ist. Eine wunderbare Macht, zärtlich und gewaltig. Und dann kann man anfangen, Namen dafür zu finden. Gott, Allmächtiger, Himmelsmacht oder aber – Liebe. Und dann finden sich auch die ersten Worte, die ich sprechen kann zu dieser Macht. Einfach so. Und der Himmel öffnet sich.

Einen Sonntag zum Glauben-Ausprobieren wünscht Ihnen Ulrike Greim, Weimar, Evangelische Kirche.


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