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09.01.2025
Zeichen und Wunder

Es geschehen noch Zeichen und Wunder,
wie damals in biblischen Zeiten:
als das Volk Israel durch das Meer zog,
als Kranke geheilt wurden,
als Menschen Hoffnung gefasst haben.

Es geschehen noch Zeichen und Wunder mitten unter uns.
Ich habe es mit eigenen Augen gesehen.

Es geht um einen kleinen Jungen.
Nennen wir ihn Martin.
Martin ist in der zweiten Klasse an eine neue Schule gewechselt.
In der alten Schule hatte er es schwer.
Es gab viele Konflikte mit der Lehrerin, aber auch mit den Mitschülern.
Martin hat besondere Bedürfnisse.
Er muss immer alles genau verstehen.
Das war manchmal für seine Mitschüler ziemlich anstrengend.
Erst wurde Martin dafür gehänselt, am Ende wurde er auch gemobbt.
Zuletzt ist Martin gar nicht mehr zur Schule gegangen.
Er hat viel geweint. Auch seine Eltern waren am Ende.

Inzwischen geht Martin in eine andere Schule.
Eine inklusive Gemeinschaftsschule.
Kleine Klassen, mehrere Pädagoginnen.
Was ist hier anders?
Martin sagt selbst:
„Hier hören mir die Mitschüler und die Lehrerinnen zu.
Das musste ich erst einmal verstehen.
Sie haben nachgefragt:
Wie geht es Dir?
Warum ist Dir das wichtig?“

Sie haben Martin ernst genommen.
Für Martin hat das alles verändert.
Neulich sagte mir sein Vater:
„Martin weckt uns jetzt am Samstagmorgen und fragt,
ob er heute auch in die Schule gehen kann.“

Es geschehen noch Zeichen und Wunder unter uns.
Gott sei Dank!
Es muss ja nicht immer gleich ein Volk durchs Meer ziehen.
Manchmal fängt es klein an: mit Zuhören und Ernstnehmen.

Sagt dankbar Ramón Seliger, Diakonie, Weimar.


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