PM 173 | 06.12.2024
Aktionen sollen zur Adventszeit Freude bereiten und für Gemeinschaft sorgen

Vergiss-mein-nicht-Gottesdienst, Plätzchentüten, Wichtelpost, Weihnachtsmarkt-Segen

Die Kirchengemeinden und Kirchenkreise der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) sorgen zur Adventszeit dafür, Freude zu bereiten, für Gemeinschaft zu sorgen sowie Hilfsprojekte zu unterstützen. Neben Aktionen wie Adventstreffen, lebendige Adventskalender und gemeinsames Singen gibt es dafür besondere Angebote.

Besondere Aktionen/Veranstaltungen in Sachsen-Anhalt, Sachsen, Brandenburg (Auswahl)

Am 10. Dezember lädt der Evangelische Kirchenkreis Naumburg-Zeitz gemeinsam mit der „Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz des Burgenlandkreises“ Menschen mit Demenz und deren Angehörige sowie alle Interessierten zu einem „Vergiss-mein-nicht-Gottesdienst“ in Naumburg unter der Leitung von Superintendentin i.R. Sobottka-Wermke ein. Beginn ist 14.30 Uhr in der Marienkirche am Dom. Einrichtungen der AWO und des DRK sind beteiligt. Für die musikalische Gestaltung sorgen Schülerinnen und Schüler der Kreismusikschule mit Assistenzorganistin Mirjam Haag, Weihnachtsklassiker laden zum Mitsingen ein. „Wir wollen in vielen Bildern die Erfahrungs- und Erinnerungswelt der dementen Menschen ansprechen. Wie bei einem Adventskalender sollen sich durch eine bildhafte Sprache und bekannte Lieder Türchen im Gedächtnis öffnen und Erinnerungen wecken“, beschreibt Ingrid Sobottka-Wermke. Im Anschluss wird es im Kreuzgang Kaffee und Kuchen geben. Dabei wird auch Gelegenheit sein, um miteinander ins Gespräch zu kommen sowie Fragen und Ängste rund um das Thema Demenz anzusprechen und Hinweise auf Hilfsangebote zu erhalten.

Die Junge Gemeinde in Zahna trifft sich am 13. Dezember zum Backen von Weihnachtsplätzchen, um 150 Tüten damit zu befüllen. Im Rahmen der Aktion “Weihnachten im Schuhkarton” werden die Plätzchentüten von Vera Zech, Vorsitzende des Vereins „Kinderland Sorglos“, abgeholt und unter anderem an Kinderheime sowie alleinlebende, pflegebedürftige Rentner in der Region verteilt. „Die Jugendlichen wollen damit eine kleine Geste der Freude in der Weihnachtszeit schaffen”, sagt Swaantje Tantzen, die zusammen mit Alexander Kölling die Junge Gemeinde leitet.

Ein „Doppelter Benefiz“ zu Gunsten der Wärmestube der Evangelische Stadtmission ist mit einem Chor- und Bläserkonzert am 2. Advent (8. Dezember) in der Marktkirche Halle (Saale) geplant. Unter dem Motto „Seht, die gute Zeit ist nah“ beginnt 16 Uhr ein Konzert mit Mitgliedern hallescher Chöre unter der Leitung von Kreiskantor Konrad Liebscher und Anna Gorgadze. 18 Uhr erklingt traditionell Bläsermusik, Kirchenmusikdirektor Frank Plewka gastiert mit dem Auswahlchor der EKM, an der Orgel begleitet von Kantorin Anna Scholl. Dazu gibt es jeweils eine Ansprache von der Leiterin der TelefonSeelsorge, Pfarrerin Gundula Eichert. Mit der Kollekte werden seit Jahrzehnten wichtige Angebote der Stadtmission für Menschen in Notlagen finanziert. Die vom Kirchenkreis unterstützte Einrichtung hilft Menschen in Not wie Wohnungslose, Alkoholkranke, Menschen in Lebenskrisen sowie mit Handicap und Geflüchtete.

Am heutigen 6. Dezember wird von der Evangelischen Studierendengemeinde (ESG) in Halle (Saale) zum Anhören des Doku-Hörspiels „Kontaktanzeigen. Queere Generationendialoge in Ostdeutschland“ mit anschließendem Gespräch eingeladen (18 Uhr, ESG). Eine Untergrund-Zeitschrift vernetzte Ende der 80er zahlreiche Frauen und Lesben in der DDR. Heute gibt es wenig Dialog zwischen den Wegbereiterinnen von damals und jungen Queers. In dem Doku-Hörspiel geht es darum, wobei auch Menschen aus Halle zu Wort kommen. „Das Hörstück zeigt, wie herausfordernd es ist, in den Befreiungsanstrengungen eine gemeinsame Sprache zu finden und die Erfahrungen von Generation zu Generation weiterzutragen“, heißt es dazu. Das anschließende Gespräch wird mit Autoren und Autorinnen sowie Protagonistinnen geführt.

Besondere Aktionen/Veranstaltungen in Thüringen (Auswahl):

Die Freiwilligenagentur Gotha hat zur Mitmachaktion „Wichtelpost“ aufgerufen, um Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Die eingegangenen Karten werden anonym an Menschen verteilt, die in der Weihnachtszeit eine persönliche Botschaft gut gebrauchen können. Ziel der Aktion ist es, Freude zu verbreiten, der Einsamkeit entgegenzuwirken und auf einfache Weise Gemeinschaft zu fördern. Die Weihnachtskarten sollen kreativ gestaltet werden, etwa mit einem netten Text, einem selbst gemalten Bild oder etwas Gebasteltem.

Der Evangelische Kirchenkreis Erfurt lädt dazu ein, die Idee des Adventskalenders neu zu denken und Menschen in Not gezielt zu unterstützen. Für 24 Tage sollen haltbare Lebensmittel und/oder Drogerieartikel gekauft und gesammelt an die örtlichen Kirchengemeinden übergeben werden. Alle Spenden werden am 23. Dezember unter dem Motto „Umgekehrter Advent“ an die Erfurter Tafel übergeben. Über die Abgabezeiten und -orte informieren die örtlichen Kirchengemeinden.

Im Kirchenkreis Bad Salzungen-Dermbach verteilt der Ausschuss Diakonie immer in der Adventszeit Geschenke im Martin-Luther-Altersheim in Bad Salzungen. Der 12. Dezember ist dafür eingeplant.

In Jena laden der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Jena, die Diako Thüringen gemeinnützige GmbH, die katholischen Gemeinde St. Johann Baptist und die Caritas am 6. Dezember um 11 Uhr an der Flora-Apotheke zur Eröffnung der Aktion "ZWEI kaufen - EINS schenken" ein. In teilnehmenden Läden können von markierten Produkten anstatt einem gleich zwei Produkte gekauft werden. Egal ob Brot, Duschgel, Erkältungs-Heilmittel – das zweite Produkt bleibt im Laden und kann kostenfrei von einer bedürftigen Person mitgenommen werden. Die teilnehmenden Geschäfte in Jena sind am Logo des Projekts erkennbar.

Das Begegnungszentrum Waltershausen/Ibenhain der Josias Löffler Diakoniewerk Gotha gGmbH bietet Seniorinnen und Senioren am 19. Dezember von 16 bis 18 Uhr einen Erlebnisnachmittag „In der Weihnachtsbäckerei“ an. In geselliger Runde werden gemeinsam Lieblingsplätzchen gebacken und genossen. Bei Plätzchenduft, Kerzenschein und weihnachtlicher Atmosphäre können Kindheitserinnerungen aufkommen und es wird auf die Weihnachtszeit eingestimmt.

Seit 2020 bereiten die Evangelischen Kirchengemeinden Kaltensundheim, Aschenhausen, Erbenhausen und Melpers ihren Seniorinnen und Senioren über 70 Jahren in der Adventszeit eine besondere Freude: Sie erhalten ein weihnachtliches Geschenk, einen besinnlichen Brief und Grußworte. In diesem Jahr verteilten die Vorkonfirmanden mit einem Bollerwagen 143 Päckchen mit einer handgefertigten Adventskrippe (Foto). Als Dankeschön erhielten sie Plätzchen. So soll auch die Verbindung der Generationen gefördert werden.

Am 2. Adventswochenende (7. und 8. Dezember) gibt es zum Historischen Weihnachtsmarkt auf der Wartburg in Eisenach in der von Kerzen erleuchteten Wartburgkapelle von 18 bis 19 Uhr die Möglichkeit, sich von Pfarrer Martin Hundertmark den Adventssegen persönlich zusprechen zu lassen.

Am 4. Advent (22. Dezember, 10 Uhr) wird es in Weimar im Gottesdienst in der Herderkirche und gleichzeitig in der Jakobskirche die Möglichkeit geben, sich persönlich segnen zu lassen.

Auch mit kulturellen Angeboten soll Senioren und Seniorinnen eine Freude bereitet werden, beispielsweise gibt es am 13. Dezember (10 Uhr) in der Kultur- & Bildungswerkstatt Nöbdenitz eine Weihnachtsaufführung, gestaltet von Schülern und Schülerinnen der Regelschule Nöbdenitz.

Besondere Candlelight-Andachten gibt es in der Klinikkirche St. Michael in Mühlhausen-Pfafferode im Ökumenischen Hainich-Klinikum, zum Beispiel am 11. Dezember um 19 Uhr als Wunschliedersingen mit der Gesangsformation „in musica vita“ und Jens Henning (Gitarre).

Mit einem „Umgekehrten Adventskalender“ wirbt der Ökumenische Eine-Welt-Kreis im Erbstromtal (Wartburgkreis) für die Hilfe für benachteiligte Kinder und Jugendlichen in Ruanda (s. PM 157).

Hintergrund Advent:

Das Kirchenjahr ist nicht mit dem Kalenderjahr identisch, sondern beginnt mit dem ersten Adventssonntag. Das Wort Advent geht auf das lateinische „adventus“ zurück, das übersetzt „Ankunft“ heißt und auf die Geburt Christi hinweist. Der Advent ist eine Zeit freudiger Erwartung, gleichzeitig aber auch eine Zeit der Besinnung und Einkehr. Älteste Spuren für die vorweihnachtliche Vorbereitungszeit finden sich in der jungen Kirche in Gallien und Spanien. Damals begann der Advent am Tag nach dem Martinsfest (11. November). Erst seit 1570 setzte sich der Brauch durch, den Advent am vierten Sonntag vor dem Fest zu beginnen. Fest verwurzelt sind volkstümliche Bräuche wie das Aufstellen eines Adventskranzes.

RÜCKFRAGEN

Susanne Sobko, 0162-2048755


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