Pressestelle Thüringen

Landesbischöfin: Ungerechtigkeit sollte uns viel mehr beunruhigen

Landesbischöfin Ilse Junkermann ruft zum „Tag der Deutschen Einheit“ dazu auf, die friedliche und gute Entwicklung unseres Landes voller Dankbarkeit zu würdigen. Dies sei zugleich Verpflichtung, in unserem Land der errungenen Freiheit und den Bürgerrechten vor allen Sicherheitsbedürfnissen Vorrang zu geben sowie weltweit für Frieden, Solidarität und Gerechtigkeit einzutreten. Zum Festakt der Thüringer Landesregierung (3. Oktober, 18 Uhr, Sondershausen, Schloss) wird die Landesbischöfin „Gedanken zum Tag“ vortragen. Der Feiertag wird außerdem von vielen Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) mit Veranstaltungen gewürdigt. So lädt die Familienkommunität „Siloah“ in Neufrankenroda zum Gebetstag für Deutschland mit Jugendlichen aus Osteuropa ein. Ein Interkulturelles Straßenfest mit Musik, Tanz und Spiel wird in Schmölln gefeiert. In Mühlhausen ist eine Afrikanische Messe als Requiem für die Verstorbenen an den EU-Außengrenzen zu hören.

Landesbischöfin Ilse Junkermann zum „Tag der Deutschen Einheit“: „Im Bann der aktuellen Probleme vergessen wir allzu oft, wie dankbar wir dafür sein können, in einem geeinten Land, mit einem hohen Lebensstandard und ohne dramatische Konflikte leben zu können. Wir dürfen uns auch voller Stolz daran erinnern, dass die Menschen hier eine friedliche Revolution ermöglicht haben; angesichts der gerade wieder drohenden Kriegsgefahr können wir Vorbild dafür sein, dass sich Konflikte gewaltfrei lösen lassen. Wie können wir es angesichts dieser Erfahrung länger hinnehmen, dass Deutschland einer der wichtigsten Waffenlieferanten der Welt ist? Es braucht unseren entschiedenen Einsatz gegen Produktion und Export von Kriegswaffen sowie für einen gerechten Frieden. Dazu gehört auch, dass wir uns für Gerechtigkeit einsetzen und unseren Anteil an Ungerechtigkeit erkennen und umkehren – sowohl in unserem Land als auch weltweit. Ohne Gerechtigkeit gibt es keinen dauerhaften Frieden.“

Ausgewählte Veranstaltungen zum „Tag der Deutschen Einheit“ in Thüringen:

Die Familienkommunität „Siloah“ in Neufrankenroda lädt am 3. Oktober traditionell zum Gebetstag für Deutschland ein. Ab 11 Uhr begegnen sich Deutsche mit etwa 50 Jugendlichen aus Osteuropa, um „über Gott und die Welt“ zu sprechen sowie gemeinsam für Deutschland und Europa zu beten. Pfarrer Christian Schaube sieht die Ostdeutschen dabei als wichtige Vermittler. „Wir waren mal Osten und sind jetzt Westen – damit können wir die Besucher aus Osteuropa sicher besser verstehen als manch ein Westdeutscher“. Gleichzeitig freut er sich auf das Gebet der Osteuropäer für Deutschland, nachdem gerade ein Besuch des Konzentrationslagers Buchenwald auf dem Programm stand. Um 16 Uhr wird gemeinsam das Abendmahl am großen Siloah-Kreuz auf dem Campgelände gefeiert.

Ein Interkulturelles Straßenfest mit Musik, Tanz und Spiel wird von 15 bis 19 Uhr in Schmölln gefeiert. Bewohner verschiedener Heime treffen sich mit Anwohnern und Asylbewerbern zu Mitmachaktionen, Gesprächen und gemeinsamem Essen. Auftritte haben unter anderem der Chor des Seniorenheimes, die Showgruppe des Heimes für psychisch kranke Menschen, die Linedance-Gruppe und der Singkreis Schmölln. Zu den weiteren Angeboten gehören Hüpfburg, Kicker, Bewegungsspiele, Balancieren, Quiz mit Preisen und Luftballon-Aktion. Außerdem wird zu Linedance, afghanischem Tanz und Kreistänzen wie Laurenzia und Hoggie-Boggie sowie zum Singen von Volksliedern eingeladen. Beim Abendessen gibt es Kostproben verschiedener internationaler Speisen.

Die Kirchengemeinden im Pfarrbereich Kamsdorf-Könitz (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) laden zu einer musikalischen Wanderung ein, begleitet von den Saalfelder Vocalisten. Der Männerchor hat geistliche Musik sowie Volks- und Wanderlieder im Repertoire. Die letzte CD „Von Zeit zu Zeit“ haben die Sänger in der Nicolaikirche in Goßwitz in diesem Pfarrbereich aufgenommen. Der Chor war bereits zu Konzertreisen in mehreren Kontinenten unterwegs, zuletzt in Südafrika. Die Wanderung beginnt um 10 Uhr in der Annenkirche in Bucha. Nach einem kurzen Konzert führt der Weg in die Nicolaikirche in Goßwitz, wo um 11 Uhr erneut gesungen wird. Dann geht es durchs Wutschetal in die Martinskirche in Kleinkamsdorf. Nach dem dortigen Konzert gegen 12.30 Uhr führt der letzte Wegabschnitt in die Peter- und Paulskirche in Großkamsdorf. Zum Abschluss ist ein Imbiss im Kamsdorfer Kirchhof im Labyrinthgarten vorbereitet.

Der „Tag der Deutschen Einheit“ wird in Altenburg mit einem Ökumenischen Gottesdienst mit Kindergottesdienst gefeiert (St. Bartholomäikirche, 10 Uhr). Für die musikalische Umrahmung sorgen Posaunenchor und Gospelchor. Schüler des Christlichen Spalatin-Gymnasiums werden auf einem Basar Selbstgebasteltes verkaufen. Der Erlös kommt den Kindern der Partnerschule in Mokolo (Kamerun) zugute.

Eine Afrikanische Messe als Requiem für die Verstorbenen an den EU-Außengrenzen von Assion Lawson wird am 3. Oktober in Mühlhausen angeboten (17 Uhr, Kirche Divi Blasii). Das Requiem wird durch einen Chor mit musikalischer Begleitung (Geige, Altsaxofon, Kontrabass, Percussion) sowie einen Sprecher unter Leitung von Dr. Matthias Sens aus Magdeburg aufgeführt. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten.

Veranstaltungen zum „Tag der Deutschen Einheit“ in Thüringen in Kürze:

Altenburg, St. Bartholomäikirche, 10 Uhr
Ökumenischer Gottesdienst zum Tag der Deutschen Einheit mit Posaunenchor und Gospelchor sowie Kindergottesdienst
Bei Rückfragen: Reinhard Kwaschik, 0170-4985707

Mühlhausen, Kirche Divi Blasii, 17 Uhr
"Assion Lawson" - Afrikanische Messe/Requiem für die Verstorbenen an den EU-Außengrenzen mit Chor und musikalischer Begleitung
Bei Rückfragen: Oliver Stechbart, 03601-851461

Neufrankenroda, Familienkommunität „Siloah“, 11 Uhr
Gebetstag für Deutschland mit Jugendlichen aus Osteuropa, 16 Uhr Feier des Abendmahls am großen Siloah-Kreuz auf dem Campgelände
Bei Rückfragen: Christian Schaube, Pfarrer in Siloah, 036254-844-77 oder-13

Bucha, Annenkirche, 10 Uhr
Beginn für Musikalische Wanderung der Kirchengemeinden im Pfarrbereich Kamsdorf-Könitz mit den Saalfelder Vocalisten, Abschluss mit Imbiss im Kamsdorfer Kirchhof (Labyrinthgarten)
Bei Rückfragen: Katarina Schubert, 03671-645645

Schmölln, vom Brückenplatz über die Gartenstraße bis in die Hausmühlenstraße, 15 bis 19 Uhr
Interkulturelles Straßenfest mit Musik, Tanz und Spiel
Bei Rückfragen: Christoph Schmidt, Kirchenkreissozialarbeiter, 03447-8958020