PM 115 | 24.09.2006
Kirchenmusiker gegen Sparplaene
Gegen Sparmaßnahmen und für Erhalt der kleinen Theater und Orchester
Evangelische Kirchenmusiker wenden sich von Landeskirchenmusiktagen in Altenburg aus an Ministerpräsidenten und Kultusminister
58 Kirchenmusiker aus ganz Thüringen haben während der heute zu Ende gehenden Landeskirchenmusiktage in Altenburg mit einer an Ministerpräsident Dieter Althaus und Kultusminister Jens Goebel gerichteten Resolution einen Fortbestand auch der kleineren Orchester und Theater in Thüringen gefordert. Die von der Thüringer Landesregierung angekündigten Sparmaßnahmen werten die Kirchenmusiker als „verhängnisvolle Weichenstellung“.
Die kirchenmusikalische Arbeit hänge auch von den Thüringer Berufsorchestern ab. „Die bewährte Zusammenarbeit dieser Klangkörper mit den Kirchenchören und Kantoreien ermöglicht uns die Aufführung der großen Oratorien, Passionen und Kantaten“, argumentieren die Kirchenmusiker. Würden die Sparmaßnahmen greifen, wären die verbleibenden Orchester zu solchen Kooperationen zeitlich nicht mehr in der Lage.
„Reiche Musiktradition und lebendige Musikpflege sind ‚Markenzeichen’ in und für Thüringen. Es ist uns unverständlich, dass entgegen den bisherigen kulturpolitischen Zielstellungen des Freistaates eine Beschädigung dieses ‚Markenzeichens’ in Kauf genommen werden soll. Wo Kulturangebot drastisch reduziert wird, schwindet langfristig auch das Kulturbedürfnis und das Bewusstsein für kulturellen Reichtum der Region“, heißt es in der Resolution. Die Kirchenmusiker geben in dem Schreiben abschließend der Erwartung Ausdruck, dass die kleinen Theater und Orchester durch einen Dialog mit den Trägern über Inhalte und Strukturen erhalten werden können.
Mit den 24. Thüringer Landeskirchenmusiktagen vom 20. bis 24. September hat sich in Altenburg die evangelische Kirchenmusik präsentiert. Acht Konzerte, Seminare und ein Festgottesdienst sowie eine Exkursion in die Orgellandschaft des Altenburger Landes standen auf dem Programm. Das fünftägige Festival geht am heutigen Sonntagabend (24.9., 19.30 Uhr) mit der Aufführung des Deutschen Requiems von Johannes Brahms in der Altenburger Brüderkirche zu Ende. In der Eröffnungsveranstaltung am vergangenen Mittwoch (20.9.) sind drei der insgesamt 90 hauptamtlichen Kirchenmusiker für ihre Verdienste um die Thüringer Kirchenmusik zu Kirchenmusikdirektoren ernannt worden, so Christian Stötzner aus Eisenach, Jens Goldhardt aus Sondershausen und Theophil Heinke aus Waltershausen.
Schirmherr der 24. Landeskirchenmusiktage ist der Thüringer Kultusminister Jens Goebel.
Den gesamten Wortlaut der Resolution finden Sie hier!
Bei Rückfragen: Dr. Jürgen Dubslaff, 0162-8310412