PM 114 | 07.08.2011
Kloster Volkenroda betreibt Blockheizkraftwerk

Kampagne „Klimawandel-Lebenswandel“ regte zum Energiesparen an

Das Kloster Volkenroda betreibt seit kurzem ein Blockheizkraftwerk (BHKW). Diese Maßnahme ist der erste große Schritt zum Umsetzen eines langfristigen Energiekonzeptes. In den Monaten April bis September kann damit der gesamte Wärmebedarf des Klosters mit Gästehaus gedeckt werden. Dabei handelt es sich um mehrere Gebäude mit insgesamt etwa 5000 Quadratmetern beheizter Fläche und jährlich etwa 20.000 Übernachtungen, für die Warmwasser benötigt wird. Der gleichzeitig erzeugte Strom wird in das Netz eingespeist. Nur in der kalten Jahreszeit muss die zusätzlich benötigte Wärme über Heizkessel erzeugt werden. Pro Jahr sollen etwa 200.000 Kilowattstunden Energie und damit Kosten in Höhe von etwa 12.000 Euro eingespart werden.

„Wir legen großen Wert darauf, umweltgerecht zu leben und zu arbeiten. Der verantwortliche Umgang mit Anvertrautem ist heute wichtiger denn je“, sagt Jens Wolf vom Kloster-Vorstand. Für das Kloster wünscht er sich dabei eine Vorbild-Funktion: „Schließlich ist die Umweltbildung ein Schwerpunkt in unserem Jugendzentrum, und auch unsere zahlreichen anderen Gäste wollen wir zum Nachdenken über den Umweltschutz anregen“. Wolf verweist darauf, dass Klöster immer nachhaltig arbeitende Einrichtungen waren. „Mönche bemühten sich, mit Ressourcen so umzugehen, dass auch die noch davon leben können, die nach ihnen kommen.“

Das Blockheizkraftwerk ist nur eine Maßnahme aus dem Energiekonzept des Klosters. Angeregt durch die Kampagne „Klimawandel-Lebenswandel“ der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) wird außerdem darauf geachtet, Energie einzusparen. Dazu gehört beispielsweise das Abschalten der Standby-Funktion von elektrischen Geräten sowie sinnvolles Heizen und Lüften. Auch die Gäste des Hauses werden regelmäßig auf umweltbewusstes Verhalten hingewiesen. „Einige wissen schon sehr gut Bescheid, andere drehen die Heizung voll auf und haben die Fenster offen stehen. Da müssen wir immer wieder aufs Neue einwirken“, so Wolf.

Er sieht das Umsetzen des Energiekonzeptes als langfristigen Prozess an. Auch größere Maßnahmen sind noch geplant. So ist die Nutzung von Solarenergie vorgesehen, und Dämm-Maßnahmen sollen beim Einsparen von Energie helfen. Das Installieren des Blockheizkraftwerkes hat sich nach Ansicht von Wolf bereits richtig gelohnt. „Jetzt im Sommer, wenn unsere Häuser besonders voll sind, würden die Heizkessel ständig laufen. So müssen wir sie erst in den kalten Wintermonaten zuschalten“. Das mit Erdgas betriebene BHKW hat einen Wirkungsgrad von 92,5 Prozent. Ermöglicht wurde die Einrichtung durch die großzügige Spende eines Unternehmers und die ehrenamtliche fachliche Betreuung durch einen Heizungsbauingenieur.

Hintergrund:
Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) ist eine modular aufgebaute Anlage zur Gewinnung elektrischer Energie und Wärme. Sie setzt dazu das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung ein. Als Antrieb für den Stromerzeuger können Diesel- oder Gasmotoren sowie Gasturbinen verwendet werden. Der höhere Gesamtnutzungsgrad gegenüber der herkömmlichen Kombination von lokaler Heizung und zentralem Kraftwerk resultiert daraus, dass die Abwärme der Stromerzeugung direkt am Ort der Entstehung genutzt wird. Dadurch werden bis zu 40 Prozent Primärenergie eingespart.

Weitere Informationen im Internet: www.kloster-volkenroda.de sowie www.klimawandel-lebenwandel.de

RÜCKFRAGEN

Jens Wolf, 036025-559-11 oder 0174-3040261

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