PM 108 | 30.10.2015
Landesbischöfin: Spaltung der Gesellschaft in der Flüchtlingsfrage wird größer

Offenes Wort an die Gemeinden – Appell an Mitmenschlichkeit
Aufruf zur Teilnahme an Kundgebung am 9. November in Erfurt

Die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Ilse Junkermann, ruft die Kirchengemeinden vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise dazu auf, ein starkes Zeichen für Demokratie und Mitmenschlichkeit in Thüringen zu setzen. In ihrem „Wort an die Gemeinden“ schreibt sie: „Die Situation in unserem Land hat sich in den vergangenen Wochen verschärft.“ Die Spaltung in der Gesellschaft scheine größer zu werden. „Viele Menschen leisten unkompliziert und bis an die Grenzen der eigenen Kraft Hilfe“, so Junkermann. Zugleich aber werde auf unseren Straßen offen Hass und Gewaltbereitschaft demonstriert. „Das ist bedrückend und alarmierend.“

In diesen Tagen habe sich in Thüringen ein breites Bündnis zusammengefunden, das einen grundlegenden Wert in den Mittelpunkt stelle: Mitmenschlichkeit. Unter der Überschrift „Mit-Menschlich in Thüringen“ trete es ein für ein Land der Demokratie, Vielfalt und Mitmenschlichkeit, so die Landesbischöfin.

Das Bündnis „Mit-Menschlich in Thüringen“ hat sich am 26. Oktober gegründet. Es ist ein Zusammenschluss von 175 gesellschaftlichen Gruppen und Einzelpersonen, die sich für ein tolerantes und weltoffenes Thüringen einsetzen wollen. Getragen wird das Bündnis unter anderen von Gewerkschaften, Sozialverbänden, Arbeitgebervereinigungen, Parteien und von der katholischen Kirche, den jüdischen und muslimischen Gemeinden sowie der EKM.

Ein erstes Ziel des Bündnisses ist es, am 9. November um 18 Uhr auf dem Erfurter Domplatz mit einer großen Demonstration ein Zeichen der Mitmenschlichkeit zu setzen. In ihrem Wort an die Gemeinden ruft Junkermann zur Teilnahme auf. „Treten wir heute als Kirche, als Kirchengemeinden und als einzelne Christinnen und Christen gemeinsam mit anderen für Mitmenschlichkeit, Vielfalt und Demokratie ein – im Namen der Barmherzigkeit, die Jesus verkündigt und gelebt hat!“

Wort der Landesbischöfin an die Gemeinden (PDF, 20 KB)

RÜCKFRAGEN

Solveig Grahl, 0162-2048755

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