Pressestelle Thüringen

„Paten sind oft der einzige Lichtblick für Kinder“
Weitere Unterstützer werden gesucht

Am kommenden Sonntag (8. Juli) erhält der Ökumenische 1Welt-Kreis im Erbstromtal eine Spende in Höhe von 700 Euro für ein Bildungs-Patenschaftsprojekt in Ruanda. Diana Paschek, Geschäftsführerin des Diakonischen Bildungsinstituts Johannes Falk gem. GmbH Eisenach, übergibt das Geld in einem Gottesdienst in der St. Concordia-Kirche in Ruhla (10 Uhr). Da das Projekt immer weiter ausgebaut wird, ist der 1Welt-Kreis auf der Suche nach weiteren Paten, Fördermitgliedern, Spendern und Freiwilligen Helfern.

„Wir sind sehr dankbar für die Spende, denn jeder Euro ist wichtig, damit unsere Partner in Ruanda benachteiligten Kindern helfen können“, sagt der Ruhlaer Pfarrer Gerhard Reuther. „Wir haben den Vorteil, sehr unbürokratisch und wirkungsvoll helfen zu können. So wird das Geld für Patenkinder verlustfrei weitergereicht, und die Paten erhalten regelmäßig Informationen über ihre Schützlinge. Auch Besuche sind möglich.“ Der Pfarrer bezeichnet Paten als Engel für die Kinder aus Ruanda: „Es blutet einem das Herz, wenn man sieht, unter welch schrecklichen Bedingungen manche von ihnen leben. Doch das Patenschaftsprogramm hat schon manches verändert. Die Paten sind oft der einzige Lichtblick für die Kinder“. Im Vergleich zu anderen Programmen sieht er hier den Vorteil darin, „dass das Geld zu hundert Prozent den Patenkindern zugute kommt“.

Der Ökumenische 1Welt-Kreis unterstützt das Patenschaftsprogramm mit dem ruandischen Trägerkreis AIEDR a.s.b.l. seit 2007 durch die Vermittlung von Paten und Förderern. Beginn war die Übernahme einer Patenschaft für zwei taubstumme junge Frauen durch ein Ehepaar in Ruhla. Inzwischen werden 49 Kinder von 40 Paten aus ganz Deutschland gefördert. Nicht nur Einzelpersonen und Familien gehören dazu, sondern auch Institutionen wie die Evangelische Grundschule in Eisenach.

Der Verein AIEDR benötigt im Moment besonders dringend zusätzliche Spenden, um ein kleines Haus in der Ostprovinz Kayonza zu sanieren. Dort sind das Büro und zwei Gästezimmer für Besucher und freiwillige Helfer untergebracht. Außerdem soll ein geländetaugliches Fahrzeug gekauft werden, um die betreuten Kinder besuchen zu können. Die Wohnorte liegen meist abseits asphaltierter Straßen und sind besonders in der Regenzeit nur schwer zu erreichen.

Pfarrer Reuther war selbst schon dreimal in Ruanda. „Bei jedem Besuch sah ich Fortschritte und Zeichen der Hoffnung, erlebte aber auch sehr viel Schmerzliches“, erzählt er. So lernte er eine Familie kennen, bei der fünf Personen in zwei Räumen mit einer Gesamtgröße von sechs Quadratmetern leben. „Gewöhnen kann ich mich nicht an die unsäglichen Lebensbedingungen vieler Afrikaner. Solange sie in solchen Verhältnissen leben müssen, sehe ich es als Pflicht aller Menschen in besseren Lebensumständen, ihnen zu helfen“, so der Pfarrer.

Hintergrund:
In Ruanda leiden viele Kinder und Jugendliche unter den Nachwirkungen des Massakers an den Tutsis. Der durch das Büro des Ministerpräsidenten offiziell anerkannte Verein AIEDR hilft ihnen durch die Übernahme von Schulgeld, medizinischen Kosten und erzieherischen Materialien. Sieben Patenkinder konnten dadurch bereits das Studium erreichen, zwei Kindern wurde eine dringende Operation ermöglicht, blinde und taube Kinder besuchen Sonderschulen und Rollstühle wurden verteilt. Regelmäßig finden Treffen der Patenkinder statt, gefolgt von Besuchen an den jeweiligen Schulen und Wohnorten.

Spendenkonto: Ev. Kirchengemeinde Ruhla, Konto 8000344, BLZ 52060410 (EKK), Verwendungszweck „PatRuanda“

Die Spendenaktion im Internet: www.aiedr.net/d/index.html

Hinweis an die Redaktionen: Zur Berichterstattung sind Sie herzlich eingeladen. Falls Sie nicht an dem Gottesdienst teilnehmen können, ist ein Foto-Termin im Anschluss um 11.15 Uhr vor der Kirche möglich. Im Anhang finden Sie Fotos von einem Besuch der Patenkinder von Thüringern: Pfarrer Gerhard Reuther im Kreis der Kinder und das Wohnhaus eines Patenkindes.

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