Pressestelle Thüringen

Welturaufführung für „Stabat mater“ mit Text von Wieland
Lesung mit Jan Philipp Reemtsma als weiterer Höhepunkt zur Rettung der Orgel

Eine Welturaufführung wird am kommenden Freitag (5. September, 17 Uhr) in der Peterskirche Oßmannstedt geboten: Das „Stabat mater“ von Giovanni Battista Pergolesi in der Textfassung von Christoph Martin Wieland ist erstmals zu hören. Die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Oßmannstedt (Kreis Weimarer Land) lädt aus Anlass des 275. Geburtstages von Wieland zu dieser Premiere ein. Der Dichter hat mit seiner Frau und den acht Kindern von 1798 bis 1803 auf dem Gut in Oßmannstedt gelebt. Laut Überlieferung empfand er diese Zeit als sehr glücklich.

Wieland hat die deutsche Fassung des „Stabat mater“ von Pergolesi (1710-1736) im Jahr 1781 geschrieben. In dem Konzert wird außerdem ein weiteres Werk mit einem Text des Dichters erstmals aufgeführt: Die Kantate „Der Frühling“ mit der Musik von Carl Philipp Emmanuel Bach. Zusätzlich ist die Kantate „Entro le viscere sta nascost fuoco“ von Carl Heinrich Graun zu hören. Nach dem Konzert laden die politische und die kirchliche Gemeinde des Ortes gemeinsam zur Geburtstagfeier für Wieland am Kirchplatz zwischen dem Gemeindehaus und der Kirche ein.

Das Konzert wird geleitet von Alexander Eberle, Chordirektor der Oper in Essen. Die Solisten Elisabeth Scholl (Sopran), Matthias Rexroth (Countertenor) und Marcus Ullmann (Tenor) sind weltweit anerkannte Künstler. Begleitet werden sie von der Gruppe „L´Arpa festante“, einem der traditionsreichsten Ensembles für Alte Musik. In das Konzert führt der Jenaer Literaturwissenschaftler Klaus Manger ein.

„Mit diesem Konzert bieten wir erneut einen außergewöhnlichen Höhepunkt in unserem kleinen Ort“, sagt Johannes Sparsbrod, Pfarrer von Oßmannstedt. „Wieder ist es dem Kölner Künstler Cornel Wachter zu danken, dass ein Werk Wielands aus der Vergessenheit geholt wird.“

Unterstützt wird die Aufführung von der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur. Die Firma NAXOS produziert das Projekt im Vorfeld als CD. Die Kirchgemeinden in Oßmannstedt und Ulrichshalben sind eine Woche Gastgeber für die Künstler.

Alle Einnahmen des Konzertes sind für die Sanierung der Witzmannorgel der Peterskirche in Oßmannstedt bestimmt. Das denkmalgeschützte Instrument muss dringend saniert werden.

Am 14. September folgt ein weiterer Höhepunkt für die Kirchgemeinde: Eine Wielandlesung mit Jan Philipp Reemtsma. Der Literaturprofessor engagiert sich seit langem für Oßmannstedt. So hat er die Sanierung des Wielandgutes maßgeblich unterstützt. Begleitet wird Reemtsma von Thomas Müller-Pering (Gitarre) und Wally Hase (Flöte).

Weitere Informationen im Internet: www.wielanddorf.de und www.witzmannorgel.de

Bei Rückfragen: Johannes Sparsbrod, 036462-32262