PM 14 | 27.02.2014
Beginn der Fastenzeit – Sieben Wochen ohne falsche Gewissheiten

Landesbischöfin Junkermann: „Gewohnheiten infrage stellen“

„Selber denken! Sieben Wochen ohne falsche Gewissheiten“ lautet das Motto der diesjährigen evangelischen Fastenaktion. Sie beginnt am Aschermittwoch (5. März) und endet am Karsamstag (19. April). Die Aktion möchte Menschen anregen, aus fragloser Routine und halben Wahrheiten herauszukommen sowie nachzufragen und neu zudenken. Auch in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) ist das Fasten für viele Christinnen und Christen ein fester Bestandteil des Kirchenjahres. Viele verzichten beispielsweise auf Alkohol, Zigaretten, Fleisch, Süßigkeiten oder eingeschliffene Gewohnheiten.

„Es braucht eine Portion Mut, um Gewohnheiten und Traditionen infrage zu stellen – bei der Arbeit, in der Familie oder in der Kirche. In unseren Köpfen haben sich viele ungeprüfte Allgemeinplätze festgesetzt. In guter reformatorischer Tradition ermutigt uns die Fastenaktion, unumstößliche Gewissheiten anzuzweifeln und Bekanntes zu hinterfragen“, sagt Landesbischöfin Ilse Junkermann. „ Gewohnheiten unterbrechen – das kann unseren Blick klären und uns eine neue Perspektive auf manche Bedürfnisse geben.“

Mit zwei öffentlichen Bußrufen am Aschermittwoch fordert die Evangelische Akademie in Lutherstadt Wittenberg zu „7 Wochen ohne falsche Gewissheiten“ heraus: Mitten auf dem Wittenberger Marktplatz (16.00 Uhr) und an der Thesentür vor der Schlosskirche (16.15 Uhr). Nach den Bußrufen (16.45 Uhr) eröffnet in der Akademie (Schlossplatz 1d) eine Ausstellung mit Passionsbildern der Stiftung Christliche Kunst. Anschließend lädt die Evangelische Akademie zu Brot, Wasser und Gespräch ein.

Das Wittenberger Zentrum für evangelische Predigtkultur ruft Pfarrerinnen und Pfarrer dazu auf, während der Fastenzeit neu über die Inhalte ihrer Predigten nachzudenken. Anknüpfend an das Motto „Selber denken – sieben Wochen ohne falsche Gewissheiten“ sollen außerhalb von biblischen Lesungen und liturgischen Texten in den Predigten keine „Großen Worte“ mehr vorkommen, sagt Leiterin Kathrin Oxen. „Worte wie ‚Barmherzigkeit‘, ‚Erlösung‘ oder ‚Rechtfertigung‘ sind oft nur Platzhalter, aus denen die Inhalte längst ausgewandert sind“, so Oxen. Predigerinnen und Prediger sollen die Begriffe umschreiben, um die Inhalte wieder verständlich zu machen.“

Hintergrund Fastenzeit:
Mit dem Aschermittwoch beginnt nach christlicher Tradition die 40-tägige Vorbereitungszeit auf das Osterfest. Die Bezeichnung „Aschermittwoch“ weist auf alte Übungen hin, nach denen man sich als Zeichen der Buße für begangene Sünden zu Beginn der Fastenzeit mit Asche bestreut hat. Dabei steht die Erinnerung an das Leiden und Sterben Jesu Christi im Mittelpunkt. Mit dem Kar-neval am Rosenmontag und Fastnachtsdienstag sollte noch einmal ausgelassen gefeiert werden.

Weitere Informationen im Internet: www.7wochenohne.evangelisch.de

Hinweis an die Redaktionen: Anbei finden Sie eine Karikatur zur Fastenzeit zum kostenfreien Abdruck (Quellenangabe: Rabe)

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Karikatur
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RÜCKFRAGEN

Friedemann Kahl, 0151-59128575

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