PM 191 | 28.12.2006
Bischof Noack zum Jahreswechsel und zu 400 Jahren Paul Gerhardt

"Zutrauen gewinnen jene, die Vertrauen wagen"

Zum Jahreswechsel ermuntert der Magdeburger Bischof Axel Noack dazu, mehr Vertrauen in die Zukunft zu wagen. Als Beispiel verweist er auf Paul Gerhardt, dessen 400. Geburtstag in der Kirchenprovinz Sachsen und anderen Landeskirchen 2007 gefeiert wird. Der Theologe und Texter zählt neben Martin Luther weltweit zu den beliebtesten deutschsprachigen Kirchenlieddichtern.

„Die Texte von Paul Gerhardt gehören zu den schönsten Kirchenliedern überhaupt. Diese Tatsache wird umso erstaunlicher, wenn man sich klar macht, dass er seine Lieder in tragischen und dramatischen Tagen geschrieben hat. In Europa tobt der Dreißigjährige Krieg und er schreibt ‚Nun danket all und bringet Ehr’. Vier seiner fünf Kinder sterben im ersten Lebensjahr. ‚Geh aus, mein Herz und suche Freud’ dichtet Paul Gerhardt“, sagt Axel Noack, Leitender Geistlicher der Kirchenprovinz Sachsen. „An diesem Poeten und Pfarrer wird deutlich, dass Vertrauen in die Zukunft und in Gottes Güte nicht nur möglich ist, wenn im eigenen Leben alles glatt geht. Seine Texte beweisen, wie der Glauben durch ein sturmgepeitschtes Leben tragen kann. Eine tüchtige Portion dieses Vertrauens wünsche ich den Menschen in unserer Region für die Herausforderungen des kommenden Jahres. Dass sie etwas von dem erfahren, was die Lieder von Paul Gerhardt prägt. Dazu gehört aber auch, sich darauf einzulassen. Zutrauen oder Glaubensstärke ist ein Geschenk, das jene empfangen und gewinnen, die Vertrauen in die Zukunft und in Gott wagen.“

Paul Gerhardt:
Rund 150 Lieder und Gedichte sind von Paul Gerhardt überliefert. 26 davon stehen im Evangelischen Gesangbuch, das in Kirchengemeinden in ganz Deutschland genutzt wird. Paul Gerhardt ist am 12. März 1607 in Gräfenhainichen im Kurfürstentum Sachsen geboren worden. Nach dem Theologie-Studium (1628-1634) arbeitet er als Hauslehrer in Wittenberg und Berlin. 1651 wird Paul Gerhardt Propst von Mittenwalde (Mark Brandenburg). Vier Jahre später heiratet er. 1657 erfolgt der Wechsel nach Berlin. Zwischen 1658 und 1665 bekommt das Paar fünf Kinder, vier sterben noch im ersten Lebensjahr. 1668, nach dem Tod seiner Frau, geht er als Pfarrer nach Lübben, wo er am 27. Mai 1676 stirbt.

Mehr zu Paul Gerhardt findet sich im Internet unter www.paul-gerhardt-gesellschaft.de oder www.paul-gerhardt-verein.luebben.com

Magdeburg, 28. Dezember 2006 - Pressestelle der Kirchenprovinz Sachsen


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