PM 132 | 22.11.2012
EKM-Landessynode berät Haushalt 2013

Neuer Gemeinde-Dezernent gewählt

Mit der Einbringung des Haushaltes 2013 wurde am gestrigen Mittwochabend (21.11.) die Tagung der Landessynode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) fortgesetzt. 163,25 Millionen Euro, eine so genannte Plansumme, stehen für die Finanzierung der kirchlichen Aufgaben im kommenden Jahr zur Verfügung – das sind 3,25 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

„Die Mitgliederzahl sinkt demografisch bedingt weiter. Gleichzeitig steigen die Personalkosten um drei Prozent. Das ergibt einen um 3,7 Millionen höheren Finanzbedarf als im Vorjahr. Es müssen also mehr Mittel zur Finanzierung des Haushaltes eingesetzt werden“, so schildert Oberkirchenrat Stefan Große die Schwierigkeiten für die Haushaltsplanung in seinem Finanzbericht.

Die Kirchensteuereinnahmen sind für 2013 als Haupteinnahmequelle mit 79,95 Millionen Euro prognostiziert. Es sind knapp sechs Millionen Euro weniger als der Haushaltsplan 2012 vorgesehen hatte. Hintergrund für die geringeren Kirchensteuereinnahmen ist die spürbar geringere Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung. Aus dem Finanzausgleich zwischen den Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) erhält die EKM 49,71 Millionen Euro.

Bei den Ausgaben schlägt die Besoldung der Pfarrerinnen und Pfarrer sowie der kirchlichen Mitarbeiter mit 82 Millionen Euro zu Buche und macht damit den größten Posten aus. Für Ruhestandsgehälter der Pfarrerinnen und Pfarrer werden 37 Millionen Euro aufgewendet. Der Anteil der Personalkosten an der Plansumme beläuft sich damit auf nahezu 73 Prozent. „Die künftige Absicherung der Versorgung für die Pfarrer und die Kirchenbeamten im Ruhestand wird der finanzielle Schwerpunkt für die Haushalte der kommenden Jahre“, so Große.

Der kirchlichen Basis kommen direkt 98,6 Millionen Euro und damit 60,43 Prozent der Plansumme zugute. Von den bei der Landeskirche verbleibenden 63 Millionen Euro (38,6 Prozent) werden indirekt weitere Leistungen für die Kirchengemeinden und Kirchenkreise erbracht. So werden von den landeskirchlichen Mitteln beispielsweise auch die Gebäude- und andere Versicherungen sowie Gelder für die Sanierung von Orgeln und Kunstgut bereitgestellt. Zusammen mit den Beträgen, die die Landeskirche für die Personal- und Ruhestandskosten aufbringt, beläuft sich der Betrag, mit dem die Arbeit in den Gemeinden finanziert wird, auf 127,51 Millionen Euro (78,11 Prozent der Plansumme).

Für die Reformationsdekade bis zum 500. Jahrestag des Thesenanschlags 2017 veranschlagt die EKM 9 Millionen Euro. „Das stellt die Obergrenze des Leistbaren dar“, so Große. Allein für den 2017 geplanten Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin und Wittenberg seien 1,4 Millionen Euro vorzusehen. Mit 1,6 Millionen Euro soll die kirchliche Entwicklungshilfe unterstützt werden.

Am heutigen Donnerstagvormittag (22.11.) haben die Synodalen Christian Fuhrmann als neuen Gemeinde-Dezernenten gewählt. Fuhrmann war der einzige Kandidat, den der Nominierungsausschuss der Landessynode zur Wahl vorgeschlagen hatte.

Der 53-jährige Theologe stammt aus Halberstadt, er arbeitet heute als Referatsleiter im Gemeinde-Dezernat des Landeskirchenamtes. Nach einer Ausbildung als Krankenpfleger hat er in Naumburg Theologie studiert. Seinen Dienst in der Kirchenprovinz Sachsen hat er als Vikar in Mertendorf bei Naumburg 1985 begonnen, war später Assistent am Katechetischen Oberseminar in Naumburg und danach Jugend- und Gemeindepfarrer im Kirchenkreis Naumburg. Ab 1997 hat Fuhrmann zunächst als Superintendent des Kirchenkreises Aschersleben-Quedlinburg, später des Kirchenkreises Sömmerda gearbeitet. 2007 ist er in das Landeskirchenamt der Föderation der Evangelischen Kirchen in Mitteldeutschland gewechselt. Fuhrmann ist mit einer Pfarrerin verheiratet und hat vier Söhne.

Der Gemeinde-Dezernent gehört zum sechsköpfigen Kollegium des Landeskirchenamtes und ist zuständig für alle Belange der Gemeindearbeit, so auch für Fragen des Gottesdienstes und der Kirchenmusik, der Diakonie, Seelsorge und Ökumene. Der bisherige Gemeinde-Dezernent, Oberkirchenrat Christoph Hartmann, wird im April in den Ruhestand gehen. Hartmann hat das Amt seit Oktober 2004 inne, zuvor war er drei Jahre Gemeinde-Dezernent im Magdeburger Konsistorium.

 

Hinweise für die Redaktionen:
Sämtliche Unterlagen zur Landesynode wie auch den Finanzbericht von Stefan Große, den Haushaltsplanentwurf und Grafiken zum Haushalt finden Sie in diesem Internet-Portal hier.

RÜCKFRAGEN

Friedemann Kahl, 0151-59 12 85 75 oder Ralf-Uwe Beck, 0172-79 62 982

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