PM 55 | 03.06.2010
Evangelische Christen beteiligen sich am Sehbehindertensonntag

„Stärkere Sensibilität für sehbehinderte Menschen entwickeln“

Christen der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) beteiligen sich am 6. Juni am Sehbehindertensonntag. Bundesweit sollen sich an diesem Tag bei verschiedenen Aktionen Menschen mit und ohne Sehbehinderung begegnen. Es wird keine zentrale Großveranstaltung geben, sondern Gruppen, Vereine und Gemeinden sollen zeigen, was vor Ort gemeinsam möglich ist. Den Aufruf dazu hatten der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) sowie die evangelische und katholische Kirche gemeinsam gestartet.

"Es ist notwendig, dass wir eine stärkere Sensibilität für sehbehinderte Menschen entwickeln und ihnen den Alltag erleichtern, wo es uns möglich ist. So können wir beispielweise darauf achten, dass Gemeindebriefe in einer großzügigen Schriftgröße gestaltet werden. Aber auch Gottesdienste und Andachten im Rundfunk sind ein geeignetes Serviceangebot für Sehbehinderte", sagt Barbara Killat, Leiterin des Referats Seelsorge der EKM.

Im Bereich der EKM ist beispielsweise eine Aktion in Gera geplant. Unter dem Motto "Ich sehe dich mit Herz und Hand" beginnt am 6. Juni um 14 Uhr eine ökumenische Kirchenführung mit (fast) allen Sinnen. In den Kirchen St. Salvator und St. Elisabeth bekommen Sehende eine Brille, die eine starke Sehbehinderung simuliert. So soll das Hören, Riechen und Tasten unter diesen Bedingungen erlebbar werden. In Schleiz findet ab 14 Uhr eine Sonderführung durch die Bergkirche statt. Dabei wird auch die Orgel erklärt und es gibt ein kleines Konzert auf dem Instrument.

Unter dem Motto "Ich sehe so wie du nicht siehst" wird zum Gemeindefest (14 Uhr) an der Klosterkirche in Calbe (Saale) der Blinden- und Sehbehinderten-Verband Sachsen-Anhalt mit einem Blinden-Parkour vertreten sein. Außerdem wird der Verein Hilfsmittel für Blinde- und Sehbehinderte vorstellen. Im Helmut-Kreutz-Haus in Wernigerode wird am 11. Juni (19 Uhr) eine Lesung aus dem Buch "Blinde-Schönheit" veranstaltet. In dem Buch schreiben erblindende und blinde Frauen über ihren ganz persönlichen Bezug zum Thema Sehbehinderung.

Hintergrund: Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es etwa eine Million Sehbehinderte in Deutschland. Um auf die Bedürfnisse dieser Menschen aufmerksam zu machen, hat der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) im Jahr 1998 den Sehbehindertentag eingeführt. Der Gedenktag findet jährlich am 6. Juni statt und wird in diesem Jahr erstmals als "Sehbehindertensonntag" deklariert.

Mehr Infos unter: www.sehbehindertensonntag.de

RÜCKFRAGEN

Friedemann Kahl, 0151-59128575 oder Susanne Sobko, 0162-2048755

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