PM 107 | 21.09.2010
Evangelische Christen beteiligen sich an der Interkulturellen Woche

Gemeinsam kochen, reden, spielen, singen, beten
Bischöfin: Schutz von Fremden als zentrales Anliegen biblischer Botschaft

Kirchengemeinden und Einrichtungen der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) beteiligen sich an der bundesweiten Interkulturellen Woche vom 26. September bis zum 2. Okto­ber. Unter dem Motto „Zusammenhalten – Zukunft gewinnen“ gehören Konzerte, Begegnungs­tage, Gottesdienste, Kinderfeste und Buchlesungen zum Programm. Die Termine für jede Region sind im Internet unter www.ekd.de/interkulturellewoche aufgeführt.

Dazu Ilse Junkermann, Landesbischöfin der EKM: „Im Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung sowie angesichts aktueller Debatten in Deutschland ist es sehr wichtig, an den Zusammenhang von Zusammenhalt und Zukunft zu erinnern. Dieser Zusammen­halt muss auch Zugezogene einschließen – unabhängig von Herkunft, gesellschaftlicher Stellung, Religion oder Hautfarbe. Nur daraus kann Zukunft erwachsen. Diese Woche gibt auch Anlass zum herzlichen Dank all denen, die Menschen aus aller Welt in schwierigen Lebenslagen zur Seite ste­hen. Der Schutz von Flüchtlingen und Fremden ist ein zentrales Anliegen biblischer Botschaft. Wenn wir für Chancengleichheit und gesellschaftliche Teilhabe eintreten, nehmen wir das Zeugnis Jesu Christi ernst, der sich immer wieder den Ausgegrenzten zugewandt hat“. Die Landesbischöfin fordert ein festes Resettlement-Programm für Deutschland, um Flüchtlingen nicht nur akute Not­hilfe sondern auch dauerhafte Lebensperspektiven zu bieten.

Programm zur Interkulturellen Woche für Sachsen-Anhalt (Beispiele)
Die Eröffnung der Interkulturelen Woche in Sachsen-Anhalt findet am 21. September in Magdeburg mit einer Fachkonferenz zur Integration von Ausländern in den Arbeitsmarkt statt. Weiterer Höhepunkt ist am 25. September das traditionelle Fest "Magdeburg trifft die Welt".
In der Stadthalle in Burg wird am 29. September eine Ausstellung mit iranischen Karikaturen eröffnet. Die Schau frecher und nachdenklich machender Bilder zeigt Werke der iranischen Karikaturistin Narges Roomiany. In Quedlinburg ist für den 25. September ein Aktionstag für demokratie und Toleranz unter dem Motto „Stadt ohne Rassismus“ geplant. Einen Vortrag (29.9) über Indien mit dem Titel „Gurus, Tempel, Straßenkinder – Indien erlebt“ gibt in Salzwedel. In Sangerhausen findet eine Podiumsdiskussion mit dem Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel unter dem Motto „Zusammenhalten – Zukunft gewinnen“ statt. In Halle eröffnet die Interkulturelle Woche mit dem Marktfest (27.9.) „WeltHalle“ mit internationaler Livemusik, Tänzen und kulinarischen Angeboten.

Programm zur Interkulturellen Woche für Thüringen (Beispiele)
In Mühlhausen wird am 24. September ein Fußballturnier mit Einheimischen und Migranten sowie am 6. Oktober ein „Abend der Kulturen“ organisiert. Über das Stadteilprojekt „Gemeinsam leben – ge­meinsam gestalten“ werden am 6. Oktober unter dem Motto „Unsere Nachbarn und ihre Ge­schichten“ zwei Migrantenfamilien aus Berg Karabah und Kosovo von ihren Erlebnissen erzählen. Zum „Spielen ohne Worte“ wird am 21. Oktober in die Kilianikirche eingeladen, in der Bachkir­che Divi Blasii findet am 26. September ein Gottesdienst zur Ausländerwoche statt, im Haus der Kirche wird am 29. September ein Nachmittag mit Clown Leo für Kleine und Große angeboten und in der Martinikirche findet am 3. Oktober die „Jugendkirche“ zum Thema der Interkulturellen Woche statt.

An der zentralen Veranstaltung des Freistaates Thüringen zur Interkulturellen Woche am 25. Sep­tember im Bad Salzunger Kurhaus am Burgsee ist die Evangelische Akademie Thüringen ein Ko­operationspartner.

Ein Begegnungsnachmittag zwischen Einheimischen und Migranten mit dem Thema „Das Leben in Afrika“ wird am 21. September in Heiligenstadt und am 22. September in Leinefelde organi­siert.

Der Evangelische Kirchenkreis Erfurt organisiert im Büro für ausländische Mitbürgerinnen am 1. Oktober einen „Tag der offenen Tür“ mit Infos und einem bunten Programm.

Im Evangelischen Gemeindezentrum Weimar-West wird am 19. September zu einem Konzert mit einem russischen Chor eingeladen.

Auftaktveranstaltung zur Interkulturellen Woche und zum Fest der Kulturen in Gera ist am 25. September unter dem Motto „Dazugehören - Zusammenhalten - Weitergeben.“ ein Ökumenischer Gottesdienst im Rosenzelt/Hofwiesenpark. Dabei soll ein gemeinsames Kunstwerk „Wir weben unser Leben“ entstehen.

Der Verein „refugio Thüringen“ in Jena veranstaltet am 30. September einen „Tag der offenen Tür“ im Psychosozialen Zentrum für Flüchtlinge. Neben Gesprächsangeboten der Mitarbeiter wer­den Flüchtlingsfrauen Spiele für Kinder organisieren, es gibt Kaffee und Kuchen.

Die Kreisdiakoniestelle Sondershausen ist Mitorganisator eines umfangreichens Programms zur Interkulturellen Woche im Kyffhäuserkreis. Hier wird beispielsweise am 30. September aus dem Buch „Mein Leben in Deutschland“ von Wladimir Kaminer gelesen. Am 1. Oktober findet in der Cruciskirche ein „Tag der Begegnung“ als Festival regionaler und internationaler Chöre statt. Eine Internationale Kochshow, ein Orientalischer Abend und ein Interkulturelles Frühstück gehören ebenfalls zu den Aktionen im Kyffhäuserkreis.

Hintergrund:
Die Interkulturelle Woche ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Sie lädt dazu ein, der Lebens­wirklichkeit von Mitbürgern mit Migrationshintergrund und deren Integration besondere Auf­merksamkeit zu schenken. Die Interkulturelle Woche wird von Gewerkschaften, Wohlfahrtsver­bänden, Kommunen, Ausländerbeiräten, Integrationsbeauftragten, Migranten­organisationen und Initiativgruppen unterstützt. Sie findet jährlich Ende September von Sonntag bis Samstag vor dem Erntedankfest statt.

Die Aktionswoche im Internet: www.ekd.de/interkulturellewoche. Hier ist für jede Region das Veranstaltungsprogramm zu finden.

RÜCKFRAGEN

Petra Albert, 0391-5346493 oder 0157-84932199

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