PM 102 | 06.11.2014
Friedensdekade vom 9. bis 19. November

Diskussionen, Konzerte und Friedensgebete

Zur Ökumenischen Friedensdekade vom 9. bis 19. November finden in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) unter dem Motto „Befreit zum Widerstehen“ Ausstellungen, Gottesdienste, Friedensgebete, Vorträge, Konzerte, Lesungen, Kino-Abende und Gesprächsrunden statt.

Landesbischöfin Ilse Junkermann und die Friedensbeauftragte der EKM, Eva Hadem, rufen in einem gemeinsamen Brief (PDF, 72 KB) an die Kirchengemeinden dazu auf, während der Friedensdekade der vielen Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken, insbesondere der verfolgten Christen. Gleichzeitig appellieren sie, auch angesichts furchtbarer Gewalttaten wie in Syrien und im Irak nicht vorschnell Mittel der Gegengewalt zu akzeptieren, sondern nach friedenspolitischen Konzepten zu suchen und sich für sie einzusetzen. „Als Kirche müssen wir offen bekennen, dass wir die prekäre Situation unserer Glaubensgeschwister nach dem letzten Irak-Krieg nicht ernst genug genommen haben“, heißt es in dem Brief. Und weiter: „Angesichts der unbeschreiblichen Gewalt scheint jetzt der Ruf nach Waffen alternativlos. Auch
hier gilt es, als Christinnen und Christen widerständig zu sein. Als Kirche bleibt es unsere gesellschaftliche Aufgabe, die Anwendung von Gewalt kritisch zu hinterfragen: Welche Strategie und welche Ziele werden mit Waffenlieferungen und Militärschlägen im Irak verfolgt? Welches friedenspolitische Konzept liegt zugrunde? Unter dem Leitbild vom „Gerechten Frieden“ muss die Anwendung von Gewalt je neu geprüft werden, gilt der Vorrang des Zivilen, darf die Gewalt nur zeitlich begrenzt im Rahmen eines zivilen Gesamtkonzeptes für den Frieden in der Region vorkommen“. Die humanitäre Hilfe vor Ort, der Einsatz für die Flüchtlinge in Deutschland und das Gebet werden als derzeit erste Aufgaben der Kirche in Deutschland genannt, um den Menschen konkret zu helfen. Die EKM sieht sich hierbei in die ökumenische und interreligiöse Gemeinschaft eingebunden. „Die Erfahrung lehrt uns: Wo Christinnen und Christen bedrängt werden, steht auch die Freiheit anderer Religionen in Gefahr“, heißt es in dem Brief.

Veranstaltungen zur Friedensdekade (Auswahl):

In der Marktkirche in Halle (Saale) wird am Sonntag (9. November, 10 Uhr) mit einem ökumenischen Gottesdienst die deutschlandweite Friedensdekade eröffnet. In dem Gottesdienst predigt Eva Hadem, die Friedensbeauftragte der EKM. In Sangerhausen gestalten Menschen, die bei der friedlichen Revolution 1989 die Initiative ergriffen haben, den Gottesdienst (9. November, 10 Uhr) zur Friedensdekade. In Magdeburg startet zum Auftakt der Friedensdekade eine Benefiz-Konzertreihe im Kaiser-Otto-Saal (9. November, 18 Uhr) mit Musikern der Magdeburgischen Philharmonie. Die Initiative unterstützt den Neubau einer Synagoge und eines Gemeindezentrums der jüdischen Gemeinde Magdeburg in der Julius-Bremer-Straße, die ein Zeichen von lebendigem Miteinander der Kulturen und Konfessionen werden sollen.
Unter dem Titel „"Wir müssen schreien, sonst hört man uns nicht" gibt es im Felicitas-von Selmenitz-Haus in Halle eine Podiumsdiskussion (13. November, 19.30 Uhr) zu einer Ausstellung zum Frauenwiderstand in der DDR mit Editha Beier, Ulrike Poppe und Sabine Wolff.
Im Lothar-Kreyssig-Haus in Magdeburg (14. November, 19 Uhr) referiert Superintendent i.R. Gottfried Kraatz zum Thema "Gerechter Frieden? Israel und Palästina zwischen Gewalt und Widerstand heute". Gottfried Kraatz hat über mehrere Jahre an Einsätzen des Ökumenischen Begleitprogramms des Ökumenischen Rates der Kirchen in Palästina und Israel teilgenommen.
Mit Auszügen aus Kriegspredigten des Jahres 1914 gibt es in der Petruskirche in Krollwitz einen Abend (16. November, 17 Uhr) in einer musikalisch-szenischen Lesung in Erinnerung an den Beginn des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren. Dabei stehen Texte von Borchert, Brecht, Jünger, Remarque, Trakl oder Tucholsky auf dem Programm. Auf dem Friedhof in Hohengöhren-Damm (16. November, 14 Uhr) im Kirchenkreis Stendal wird mit einer Andacht ein Mahnmal für die im Zweiten Weltkrieg Gefallenen eingeweiht.
Im Pfarrhaus in Elster findet eine Andacht (17. November, 18 Uhr) mit Gästen des Lutherischen Weltbundes aus allen Kontinenten und einem anschließenden Abendbrotessen statt.

Hintergrund:
Die Idee zur Friedensdekade stammt aus den Niederlanden. In West- und Ost¬deutschland wurde sie gleichzeitig im Jahre 1980 aufgenommen. Im Mittelpunkt stehen die Themen Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Die Friedensdekade findet immer in der Zeit vom drittletzten Sonntag des Kirchenjahres bis zum Buß- und Bettag statt.

Mehr Informationen zum Programm unter: www.friedensdekade.de

RÜCKFRAGEN

Eva Hadem, 0151-55248752

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