PM 51 | 14.06.2005
Größte Schweinemastanlage Deutschlands auf Allstedter Flugplatz geplant
1.000 Menschen zum Protesttag mit Waldgottesdienst am 12. Juni erwartet
„Unsere Heimat darf kein gigantischer Schweinestall werden“
Waldgottesdienst direkt auf dem stillgelegten Flugplatz bilden (11 Uhr). Erwartet werden mehr als 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Der Protest wendet sich gegen eine von dem niederländischen Unternehmen NOOREN geplante Schweinezucht- und Mastanlage für 95.550 Tierplätze. Jährlich sollen hier 200.000 Schweine „produziert“ werden. Damit wäre die Anlage die größte ihrer Art in Deutschland. Derzeit wird der Verkauf des Geländes an die Investoren durch die Landesregierung in
Sachsen-Anhalt vorbereitet. Die Bürgerinitiative, die sich gegen die Anlage wendet, befürchtet eine Gefährdung des Grundwassers durch Gülle, die im Umkreis von 25 Kilometern um die Anlage ausgebracht werden soll. Gerechnet wird mit 123.000 Kubikmetern jährlich. Auch müsste mit Schädigungen des Waldes durch jährlich 277 Tonnen Ammoniakemissionen gerechnet werden. Nicht zuletzt bezweifelt die Initiative, dass die Tiere in einer solchen Großanlage artgerecht gehalten werden können. Kritisch sieht die Initiative auch die Aussicht auf neue Arbeitsplätze. Dem stünden die Gefährdung bäuerlicher Existenzen in der Region und Einbrüche beim Fremdenverkehr gegenüber.
„Unsere Heimat darf für den wirtschaftlichen Nutzen einiger Weniger kein gigantischer Schweinestall werden. Wir werden friedlich und fröhlich ein Waldfest feiern und damit ein Zeichen der Zuversicht setzen, dass es gelingt, die Schöpfung zu bewahren“, kündigt Rainer Hoffmann, Evangelischer Pfarrer in Wolferstedt, an. Nach dem Waldgottesdienst sind
musikalische Aufführungen, Spiele und Aktionen für Kinder sowie Informationsstände geplant, die Auskunft über die Arbeit der Bürgerbewegung und zu Fragen des Umwelt- und Naturschutzes geben.
Bei Rückfragen: Rainer Hoffmann, 034652-67534
Magdeburg und Eisenach – 8. Juni 2005