PM 37 | 11.05.2016
Konsistorium vor 200 Jahren gegründet
BEI RÜCKFRAGEN
Friedemann Kahl, 0151-59128575Kirchenverwaltung für die Provinz Sachsen in Magdeburg
Vor 200 Jahren wurde das Evangelische Konsistorium zu Magdeburg gegründet. Am 16. Mai 1816 eröffnete der damalige Oberpräsident der Provinz Sachsen, Friedrich von Bülow, das Konsistorium in Magdeburg. Zunächst mit Sitz in der Möllenvogtei am Dom, sollte es eine einheitliche Kirchenverwaltung der einzelnen Provinzen sichern.
Vorangegangen war die Aufspaltung des gewachsenen Preußischen Staates in zehn Provinzen nach dem ersten Pariser Frieden und dem Wiener Kongress am 30. April 1815. Eine war die hiesige Provinz Sachsen, die wiederum aus vielen kleinen, sehr unterschiedlichen Gebieten bestand, mit je einer eigenen Kirchenverwaltung – wie etwa in Merseburg, Stendal, Halle, Halberstadt, Zeitz oder Wittenberg. Später folgte der Beschluss, daraus eine zentrale Verwaltungsstelle für die kirchlichen Belange zu schaffen. Die bisherigen Konsistorien der provinz-sächsischen Gebiete wurden aufgelöst und die Verwaltungsarbeit dem neuen Konsistorium in Magdeburg übertragen.
Damals wurde das Konsistorium als Teil der Regierung durch die Kirchen- und Schulkommissionen unterstützt (Abteilungen für Kirchen und Schulen), bis sich im Laufe des 19. Jahrhunderts die kirchliche Behörde von der politischen löste.
Heute befindet sich die kirchliche Verwaltung im Gebäude „Am Dom 2“, das zuvor das Domgymnasium beherbergte. Am 8. November 1892 wurden die Räumlichkeiten, nach entsprechendem Umbau, zu „Zwecken der Kirchenverwaltung“ feierlich eingeweiht.
Mit der Fusion der beiden Landeskirchen Thüringen und der Provinz Sachsen zur Evangelischen Kirche Mitteldeutschland (EKM) erfolgte 2008 die bis dato letzte große Umstrukturierung. Im Dienstgebäude in Magdeburg sind u.a. das Büro der Landesbischöfin, das Kinder- und Jugendpfarramt sowie das Lothar-Kreyssig-Ökumenezentrum angesiedelt.
Der Hauptteil der kirchlichen Verwaltung befindet sich im Landeskirchenamt in Erfurt.