PM 48 | 03.06.2014
Konzertreihe „Nach Luther“ zu Händel-Festspielen
BEI RÜCKFRAGEN
Friedemann Kahl, 0151/59128575Werke mitteldeutscher Komponisten in Eisleben, Mansfeld und Halle
Die diesjährigen Händel-Festspiele Halle widmen sich unter dem Motto „Nach Luther“ dem bevorstehenden Reformationsjubiläum 2017 mit einer eigenen Konzertreihe. In Halle, Mansfeld-Lutherstadt und Lutherstadt Eisleben werden Werke mitteldeutscher Komponisten aufgeführt, die ohne Martin Luther nicht hätten entstehen können.
In der Marktkirche zu Halle wird am Freitag (6. Juni, 17 Uhr) der „Messiah“ von Georg Friedrich Händel aufgeführt. Traditionell findet die Aufführung von Händels bekanntestem Oratorium in der Taufkirche des Komponisten statt.
Ein Konzert unter dem Titel „Georgs Musik I“ ist am Samstag (7. Juni, 16 Uhr) in der Moritzkirche in Halle zu hören. Im Mittelpunkt des Konzertes stehen Werke von Komponisten, die in Halle vor 1700 tätig waren: Samuel Ebert, der Organist der Marienkirche, der „Fürstl. Magdeburgische Concertmeister“ und spätere Kapellmeister David Pohle und sein Nachfolger im Amt Johann Philipp Krieger, dessen Opern sich großer Beliebtheit erfreuten. Alle drei waren gute Bekannte mit der Familie Händel.
In der St. Andreaskirche in Lutherstadt Eisleben gibt es am Samstag (13. Juni 19 Uhr) das Konzert „Georgs Musik II: Himmels-Lieder“. Zu hören sind protestantische Lieder und Kantaten aus dem mitteldeutschen Raum, die in die Lebenszeit des Vaters von Georg Friedrich Händel fallen. Darunter sind Werke aus dem Weißenfelser Umfeld, die bislang nicht bekannt sind.
Unter dem Titel „Ein feste Burg ist unser Gott – Musik um Martin Luther“ werden in der St.-Georg-Kirche (14. Juni, 16 Uhr) in Mansfeld-Lutherstadt Lieber und Motetten von Martin Luther, Johann Walter sowie Caspar Othmayr aufgeführt. Als Martin Luther im Jahr 1517 seine 95 Thesen veröffentlichte, setzte er einen Prozess in Gang, der Deutschland und Europa tiefgreifend verändern sollte.
Auch die Rolle der Musik in der Kirche änderte sich im Zuge der Reformation grundlegend: Die deutsche Sprache hielt Einzug, die ganze Gemeinde begann zu singen und wurde so in den Gottesdienst einbezogen. Luther selbst initiierte diese Veränderungen, indem er geistliche Lieder verfasste und die deutsche Messe musikalisch einrichtete. Mit dem Konzert, das in seiner Form an den Ablauf einer deutschen Messe nach Martin Luther angelehnt ist, wird die Musik der Reformation zum Leben erweckt.